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Boxen Boxen: Sauerland-Stall tritt aus deutschem Boxbund aus

Von Gert Glaner 14.01.2004, 16:04
Wilfried Sauerland während einer Pressekonferenz im Oktober des vergangenen Jahres. (Foto: dpa)
Wilfried Sauerland während einer Pressekonferenz im Oktober des vergangenen Jahres. (Foto: dpa) dpa/dpaweb

Hamburg/dpa. - Der Boxstall von Promoter Wilfried Sauerland veranstaltet seine Kampfabende künftig mit österreichischer Lizenz. Das haben Sportkoordinator Hagen Doering und der Präsident des Faustkämpfer-Verbandes Austria (FVA), Willibald Palatin, am Dienstag in Wien vereinbart. «Die ganze Angelegenheit war relativ unkompliziert und wir waren uns schnell einig. Auch die Europäische Box-Union hat bereits ihr Einverständnis erklärt», teilte Doering am Mittwoch mit. Doering und Sauerland-Geschäftsführer Christian Meyer sind ab sofort Mitglieder im FVA.

Für die Athleten hat der Lizenzwechsel keine Auswirkungen. Die Kämpfe des Sauerland-Stalls werden unverändert in Deutschland ausgetragen. Für die Rahmenkämpfe, bei denen es sich nicht um internationale Titel-Duelle handelt, wird nunmehr ein österreichisches Kampfgericht eingesetzt. Gleiches gilt für die Ringärzte. Internationale Titelkämpfe stehen ohnehin unter der Obhut der jeweiligen Weltverbände bzw. des europäischen Verbandes.

Auslöser für die Entscheidung des Sauerland-Stalls sind die Querelen um den ehemaligen BDB-Vizepräsidenten Hans Högner, der nach Informationen des «Spiegel» und der «Süddeutschen Zeitung» durch rassistische und antisemitische Äußerungen aufgefallen sei. Nach Meinung der Sauerland-Verantwortlichen habe sich der BDB nur ungenügend von Högner distanziert.

BDB-Präsident Bodo Eckmann wies die Vorwürfe zurück. «Dem Verband und Herrn Högner Ausländerfeindlichkeit vorzuwerfen, ist absurd. Wir haben mehr ausländische Boxer als deutsche lizenziert.» Laut Eckmann müsse es persönliche Abneigungen geben, die den Konflikt zwischen dem Sauerland-Stall und Högner ausgelöst haben. Dem BDB gehen durch den Sauerland-Wechsel nach Österreich rund 30 Prozent seiner Jahreseinnahmen verloren. «Aber das rüttelt nicht an unseren Grundfesten. Wir sind wirtschaftlich gesund. Es kommen ja immer neue Veranstalter zu uns», sagte Eckmann.