Boxen Boxen: Ruslan Tschagajew kämpft um WM-Chance
Düsseldorf/dpa. - «Fürden Weltmeistergürtel würde ich durchs Feuer gehen. Samstag wird meinTag. Ich werde Ruiz schlagen», versprach der Universum-Boxer vor demAusscheidungskampf am Samstagabend (23.00 Uhr/ZDF) in Düsseldorf.
Tschagajew nimmt den Mund ganz gewiss nicht zu voll. Der 28 Jahrealte Rechtsausleger hat eine sportliche Vita aufzuweisen wie kaum einanderer in der seit Jahren nach Typen suchenden Königsklasse. Mit 19war er bereits Amateur-Weltmeister und bezwang dabei Box-LegendeFelix Savon (Kuba). Den Titel wurde der nur 1,85 Meter große Profiwieder los, weil zuvor er bereits zwei Mal als Berufsboxer unterwegsgewesen war.
2001 war der Usbeke, der von Statur und Boxstil her an Ex-Weltmeister Mike Tyson erinnert, aber wieder Weltmeister und nutzteden Gürtel als Sprungbrett ins andere Lager. Doch erst nach seinemWechsel zum Universum-Stall nach Hamburg nahm die Karriere richtigFahrt auf: 21 Siegen aus 22 Kämpfen, darunter 17 K.o., waren eine WM-würdige Bilanz. «Die Grundlagen sind bereits gelegt. Ruslan ist reiffür einen großen Titel», sagte Trainer Michael Timm, der bereitseinige seiner Schützlinge zu Weltmeistern gemacht hat.
Ruiz kennt das Gefühl, ein Champion zu sein. Der 34 Jahre alteAmerikaner war bereits WBA-Weltmeister, ehe ihm der Gürtel imDezember vergangenen Jahres in Berlin vom 2,13 Meter großen Walujewabgenommen wurde. «Eine blinde Jury hat mich als Verlierer gesehen»,grollt der mittlerweile für den Sauerland-Stall boxende Profi nochheute.
Im Wissen um die neue Chance hat Ruiz den Schmerz aber verdrängt.«Wenn ich Tschagajew bezwinge, kann ich gegen Walujew beweisen, dassich der Bessere bin. Ich bin der beste Schwergewichtler», lautete dieklare Ansage vor dem 50. Kampf seiner Karriere. Immerhin 41 Mal davonstieg der Mann aus Chelsea im US-Bundesstaat Massachusetts dabei alsSieger aus dem Ring. 28 Gegner kamen nicht bis zum Schlussgong.
