Boxen Boxen: Deutschlands Boxer nur zu viert nach Athen
Baku/Schwerin/dpa. - Deutschlands Boxer werden mit lediglich vier Athleten bei den Olympischen Spielen in Athen vertreten sein. Mit Weltergewichtler Sebastian Zbik (Schwerin) verpasste bei der letzten Olympia-Qualifikation in Baku am Freitag auch der letzte von vier angetretenen Deutschen die Chance, das Kontingent noch aufzustocken. Der 22 Jahre alte Sportsoldat verlor im Viertelfinale gegen Bulent Ulusoy (Türkei) 16:28 nach Punkten. «Sebastian hat ganz einfach zu wenig getan, um den Kampf für sich zu entscheiden. Das Urteil geht in Ordnung», sagte Chef-Bundestrainer Helmut Ranze (Worms) enttäuscht.
Wilhelm Gratschow (Gifhorn/Bantam), Sergej Haan (Augsburg/Leicht) und Eduard Gutknecht (Gifhorn/Halbschwer) waren zuvor ebenfalls vor dem Erreichen der Finals, die die Olympia-Qualifikation bedeutet hätten, ausgeschieden. «Insgesamt hatte ich mir sechs olympische Startplätze erhofft und dabei auch auf das Welter- und das Schwergewicht gesetzt. Leider haben sich die Erwartungen nicht erfüllt», stellte Ranze ernüchtert fest.
Vor vier Jahren bei den Spielen in Sydney waren noch acht Deutsche in den olympischen Ring gestiegen. Für die einzige Medaille sorgte der Dritte im Schwergewicht Sebastian Köber (Frankfurt/Oder), der sich dieses Mal für das Superschwergewicht qualifiziert hat. Er wird von Europameister Vitali Tajbert (Velbert/Feder), Vize-Europameister Lukas Wilaschek (Leverkusen/Mittel) und dem EM-Dritten Rustam Rahimov (Leverkusen/Fliegen) in die griechische Metropole begleitet.
In Baku werden an diesem Samstag in den Halbfinals die letzten zehn von insgesamt 91 europäischen Quoten-Tickets vergeben. Als stärkste Nation der bisherigen fünf Qualifikationen erwies sich Russland, das bisher in zehn der elf Gewichtsklassen einen olympischen Startplatz sicher hat. Am olympischen Box-Turnier werden 284 Aktive teilnehmen, das sind 28 weniger als noch vor vier Jahren.