Boxen Boxen: Der «Weiße Büffel» hegt große Pläne
DESSAU-ROSSLAU/MZ. - Trotzdem ist der Weltmeisterschaftskampf im Schwergewicht am Samstag zwischen dem Südafrikaner Francois Botha (41) und seinem Herausforderer Pedro Carrion (39) in der Dessauer Anhalt-Arena (Beginn 19 Uhr) für jede Menge Spektakel gut.
Am Sieg Bothas, der ursprünglich gegen Willi Fischer aus Frankfurt / Main boxen sollte, zweifeln wenige. Zu überraschend dürfte für Carrion die WM-Chance gekommen sein, nachdem Fischer wegen einer im Training wieder aufgebrochenen Schulterverletzung absagen musste. Der in Berlin lebende Carrion, als Amateur bei Weltmeisterschaften mit Medaillen dekoriert und erst mit 34 Profi geworden, hat zwar deutliche Größenvorteile und kann hart schlagen, doch ob das ausreicht, um den "Weißen Büffel" zu stoppen, ist fraglich.
Botha, der in seiner Laufbahn fast alle Schwergewichts-Superstars der letzten 15 Jahre geboxt hat, will es trotz seines fortgeschrittenen Alters noch einmal wissen. "Ich bin in einer guten Verfassung", betont er. Es ist vor allem die Hoffnung auf einen Revanche-Kampf gegen Wladimir Klitschko - dem er 2002 unterlag - die ihn antreibt. In den Duellen mit den Großen lässt sich für ihn deutlich mehr Geld verdienen als mit einer WBF-Titelverteidigung in Dessau. "Beiden Klitschkos gehen die guten Gegner aus", sagt der Vater zweier Kinder und stichelt, wo sich ihm die Gelegenheit dazu bietet, gegen die beiden "Klitschko-Schwestern". Auf dem Weg zu diesen ist Dessau für Botha nur eine Zwischenstation. Er schmiedet schon längst Pläne für die Zeit danach. Diese beinhalten neben einem zweiten Kampf gegen Timo Hoffmann aus Polleben auch einen spektakulären Auftritt bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Botha möchte "zwei Stunden vor dem Finale" im Stadion von Johannesburg einen Boxkampf austragen, eventuell sogar gegen den sechs Jahre älteren Evander Holyfield. Vorher wartet aber erst einmal Pedro Carrion.