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Boxen Boxen: Der Kampf vor dem Kampf

Von Franko Koitzsch 13.03.2009, 16:55
Der deutsche Mittelgewichtsboxer Arthur Abraham (l) posiert am Freitag nach dem offizellen Wiegen mit dem US-Amerikaner Lajuan Simon. Sie werden am Samstag in einem Kampf um die IBF-Weltmeisterschaft antreten. (FOTO: DPA)
Der deutsche Mittelgewichtsboxer Arthur Abraham (l) posiert am Freitag nach dem offizellen Wiegen mit dem US-Amerikaner Lajuan Simon. Sie werden am Samstag in einem Kampf um die IBF-Weltmeisterschaft antreten. (FOTO: DPA) dpa

Hamburg/dpa. - Am Samstag (22.40 Uhr/ARD)steigt der IBF-Weltmeister in Kiel gegen den Amerikaner Lajuan Simonin den Ring. Eine Woche vor dem Kampf hatte der gebürtige Armenierfünf Klio, zwei Tage vor dem Wiegen noch knapp drei Kilo zu viel aufden Rippen. Trainieren, saunieren, darben - Abraham quält sich wieimmer für das geforderte Limit. «Das ist schon professionell, wie erdurstet und so jeden Tag ein Kilo verliert», sagt Trainer Ulli Wegneranerkennend.

Lange wird Abraham nicht mehr im Mittelgewicht bleiben. Doch eingroßes Ziel lockt den 29-Jährigen: Er möchte sogenannterSuperchampion in dieser Gewichtsklasse werden. Soll heißen: Zum IBF-Gürtel sollen weitere hinzukommen. Am liebsten wäre Abraham deshalbein Kampf gegen Kelly Pavlik (USA), den Weltmeister von WBC und WBO.«Die Verhandlungen mit Pavlik laufen. Alles ist eine Geldfrage», sagtAbraham.

Auf allzu große Gegenliebe in den USA stößt der Sauerland-Stallmit seinem Wunsch aber nicht. Abraham gilt weltweit als der härtesteSchläger im Mittelgewicht. Experten sehen ihn in einem Duell mitPavlik im Vorteil. «Wir haben lange nichts von den Pavlik-Leutengehört. Wir wollen den Kampf, egal wann und wo», versichert PromoterWilfried Sauerland, der sich mit dem gescheiterten Duell gegen WBA-Champion Felix Sturm aus dem Hamburger Universum-Stall abgefundenhat. Universum-Chef Klaus-Peter Kohl wollte seinen Schützling selbstfür 2,5 Millionen Euro nicht gegen Abraham antreten lassen.

Bevor Abraham vom Ruhm als Superchampion träumen kann, muss erjedoch seinen 29. Sieg in Serie und seine neunte erfolgreicheTitelverteidigung besiegeln. Gegen den 30-jährigen Simon, der in 24Profi-Kämpfen ungeschlagen ist, steigt er als klarer Favorit in denRing. «Es war nicht leicht, für Arthur überhaupt einen Gegner zufinden, denn kaum jemand traut sich noch, gegen ihn anzutreten»,seufzt Sauerland. «Am Ende blieben nur vier Kandidaten über, unddavon haben wir den schwersten ausgesucht.» Trainer Wegner hatdennoch gefährliche Seiten an Simon ausgemacht. «Der ist nichtumsonst ungeschlagen. Auf seine Rechte muss Arthur achten, die istgefährlich.»

Der IBF-Weltmeister wird das Duell vermutlich angehen wie immer.In den ersten zwei, drei Runden verharrt er scheinbar apathischhinter seiner Doppeldeckung und lässt den Rivalen gewähren. «Ich kannan seinem Atem hören, in welcher Phase des Kampfes sich mein Gegnerbefindet. Wenn er anfängt zu schnaufen, ist er bereit für einenK.o.», erklärt der Titelverteidiger seine Taktik.

In einem weiteren WM-Duell stehen sich in der Sparkassen-Arena, inder ansonsten der THW Kiel seine Siege feiert, die für Sauerlandkämpfende Norwegerin Cecilia Braekhus und die Dänin Vinni Skovgaardum die vakanten WBA- und WBC-Titel im Weltergewicht gegenüber. Dabeigibt es eine doppelte Premiere: Sowohl für den Sauerland-Stall alsauch für die übertragende ARD ist es die erste Frauen-WM.

Der deutsche Mittelgewichtsboxer Arthur Abraham posiert am Freitag in Kiel beim offizellen Wiegen. Er wird am Samstag in einem Kampf um die IBF-Weltmeisterschaft gegen den US-Amerikaner Lajuan Simon antreten. (FOTO: DPA)
Der deutsche Mittelgewichtsboxer Arthur Abraham posiert am Freitag in Kiel beim offizellen Wiegen. Er wird am Samstag in einem Kampf um die IBF-Weltmeisterschaft gegen den US-Amerikaner Lajuan Simon antreten. (FOTO: DPA)
dpa