Boxen Boxen: Banks ist neuer Trainer von Wladimir Klitschko
Köln/mz. - Zwei Dinge sind völlig neu für Wladimir Klitschko, wenn er heute in Hamburg gegen den Polen Mariusz Wach in den Ring steigt. Zum einen wird der ukrainische Schwergewichts-Weltmeister der Verbände IBF, WBO und WBA zum ersten Mal in seiner Karriere als Profiboxer zu seinem Gegner aufblicken müssen - Wach ist mit 2,02 Metern vier Zentimeter länger als der jüngere der Klitschko-Brüder. Und zum anderen wird erstmals ein Ex-Sparringspartner als sein Trainer in Klitschkos Ecke sitzen.
Ohne Trainer geht es nicht
Der 30 Jahre alte Amerikaner Johnathon Banks, selbst noch aktiver Boxer mit einem Kampftermin am 17. November in Atlantic City, ist in der Vorbereitung für Klitschkos erst kürzlich verstorbenen Coach Emanuel Steward eingesprungen und wird den Titelverteidiger auch heute betreuen. "Das geht schon", sagt der Hamburger Fritz Sdunek, Klitschkos erster Profitrainer und bis heute Coach von dessen älterem Bruder Vitali. "Banks weiß genau, wie Emanuel die Taktik gegen Wach aufgebaut hätte", erklärt Sdunek, "Wladimir und er haben jahrelang zusammengearbeitet, sie wissen, wie sie sich abstimmen."
Ganz ohne diese Feinabstimmung mit Trainer an seiner Seite könne auch ein Weltmeister wie Wladimir Klitschko - immerhin 36 Jahre alt und mit 61 Profikämpfen auf dem Buckel - sich nicht vorbereiten. Es bedürfe eines Beobachters zur Videoanalyse des Gegners und zur Absprache mit den Sparringspartnern, betont Sdunek.
Dass er selbst künftig auch wieder mit dem jüngeren der Klitschkos arbeiten könnte, will der 65-Jährige nicht ausschließen: "Sag' niemals nie, aber es gab noch keine Gespräche." Mal eben einzuspringen hätte seiner Ansicht nach nicht funktioniert. "Wladimir und sein Team haben eine andere Arbeitsweise als Vitali und ich, da müsste ich mich wieder drauf einstellen."
Dass Mariusz Wach, 32 Jahre alt und in 27 Profikämpfen ungeschlagen, Klitschko gefährlich werden könnte, glaubt Sdunek nicht. Der Pole ist bislang weder durch große Ringschlachten noch durch beeindruckende Boxkunst aufgefallen. Auch die vier Zentimeter Größenunterschied bereiten Sdunek keine Sorgen. "Wach macht sich in Kampfhaltung sehr krumm, er igelt sich ein und ist damit im Ring kleiner als Wladimir", erklärt er. "Außerdem ist er zu langsam, das sollte für Wladimir kein Problem werden."
Seit acht Jahren ungeschlagen
Der jüngere der Klitschkos ist seit acht Jahren ungeschlagen. Auch ihm bereitet die Körperlänge des Gegners keine Sorgen. Er sagt: "Es kommt darauf an, wie man seine Größe nutzt."
RTL überträgt den Kampf heute Abend ab 22.10 Uhr.