Borussia Dortmund Borussia Dortmund: Marcio Amoroso will Vertrag bis 2005 erfüllen

Dortmund/dpa. - Das Possenspiel um Marcio Amoroso ist beendet. Der brasilianische Stürmer-Star vom Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund hat sich nach seiner Rückkehr aus der Heimat mit seinem Club auf eine gemeinsame Zukunft geeinigt und wird seinen bis 2005 datierten Vertrag beim BVB erfüllen. Wie der Club am Freitag bestätigte, kann sich der an einer Knieverletzung laborierende Torjäger Anfang Januar in den USA operieren lassen und soll dann zur neuen Saison wieder ins Team zurückkehren. Außerdem habe der Spieler der 20-prozentigen Gehaltskürzung zugestimmt. Eine Geldstrafe in nicht genannter Höhe erwartet den BVB-Profi dennoch.
«Wir haben konstruktive Gespräche geführt und Missverständnisse ausgeräumt. Eine Vertragsauflösung ist nie ein Thema gewesen», sagte BVB-Präsident Gerd Niebaum, der sichtlich um den vorweihnachtlichen Frieden mit seinem Millionen-Stürmer bemüht war. «Es sind viele Dinge gesagt worden, die besser nicht gesagt worden wären», meinte der Club-Chef und betonte: «Marcio soll wissen, dass er das Ziel haben muss, wieder Tore für den BVB zu schießen.»
Dies wird aber frühestens in der kommenden Saison möglich sein. Nach ärztlicher Untersuchung haben die Dortmunder einer Operation in den USA zugestimmt. Dort soll die Instabilität des Kreuzbandes durch einen operativen Eingriff behoben werden. Amoroso kehrt schon an diesem Wochenende wieder nach Brasilien zurück und soll Anfang Januar operiert werden. «Er steht vor einer schweren Zeit, der Eingriff ist nicht unproblematisch», so Niebaum.
Außerdem hat der 29-Jährige einer Gehaltskürzung zugestimmt. «Ich habe mich mit Manager Michael Meier verständigt, auf 20 Prozent Gehalt zu verzichten. Und wenn es dem Club hilft sogar auf mehr», sagte Amoroso. Er sei glücklich, wieder in Dortmund zu sein. «Das gibt mir Kraft. Mein Traum ist, wieder die schwarz-gelben Farben zu tragen und wieder Tore für Borussia zu schießen.»
Damit ist ein seit Wochen andauernder Streit zwischen Verein und Spieler erst einmal beigelegt. Während seines rund dreimonatigen Aufenthalts in Brasilien war es zu Unstimmigkeiten und gegenseitigen Vorwürfen gekommen. Borussia hatte den Spieler bereits vor über einem Monat aus der Heimat angefordert, um sich ein Bild über seinen Gesundheitszustand zu machen. Amoroso berief sich auf den Rat seiner medizinischen Betreuer, die ihm aus gesundheitlichen Gründen von einem Atlantikflug abgeraten hatten. Außerdem bezichtigte der eigenwillige Spieler seinen Arbeitgeber indirekt der Erpressung und zweifelte die Diagnose von BVB-Mannschaftsarzt Markus Braun an.
Erst nachdem Amoroso das von Dortmund gestellte Ultimatum zur Rückkehr verstreichen ließ und der Club den Weltverband FIFA einschaltete und mit arbeitsrechtlichen Maßnahmen drohte, zeigte sich der BVB-Profi versöhnlich. Am vergangenen Dienstag war Amoroso dann nach Deutschland zurückgekehrt. Nach zweitägigen Gesprächen haben sich Spieler und Verantwortliche ausgesprochen und wollen nun einen Neubeginn starten.