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Bochum Bochum: Sportmäzen Klaus Steilmann ist tot

14.11.2009, 15:01
Unternehmensgründer Klaus Steilmann im Steilmann-Shop in Dortmund. (ARCHIVFOTO: DPA)
Unternehmensgründer Klaus Steilmann im Steilmann-Shop in Dortmund. (ARCHIVFOTO: DPA) dpa

Bochum/dpa. - Steilmann prägte die Wendung «Modefür Millionen» und gilt als einer der erfolgreichsten Unternehmer derNachkriegszeit.

Auf dem wirtschaflichen Höhepunkt 1991 setzte sein Konzern rund1,8 Milliarden Mark um und beschäftigte mehr als 18 000 Menschen.Daneben machte Steilmann sich einen Namen als bedeutender Sportmäzen.Er förderte vor allem die Fußballer des SG Wattenscheid 09. Elf Jahrelang bis 1985 war er Präsident des Vereins. 2007 rief er eine «Klaus-Steilmann-Fußballschule» ins Leben.

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), selbst gebürtigerBochumer, würdigte Steilmann. «Klaus Steilmann war nicht nur eingroßer Unternehmer, sondern auch eine Persönlichkeit, die invorbildlicher Weise unternehmerisches und bürgerschaftlichesEngagement miteinander verband», betonte Lammert. Dies gelte nichtnur für seine «geradezu legendäre Aktivität» im Sport, sondern auchfür vielfältiges gesellschaftspolitisches Engagement in seinerHeimatstadt Wattenscheid. Wattenscheid gehört mittlerweile zu Bochum.

Die Stadt Bochum würdigte Steilmanns «außergewöhnlichesunternehmerisches, soziales und gesellschaftspolitisches Engagement».Steilmann habe die Geschicke der Stadt in den zurückliegenden Jahrenentscheidend mitgestaltet. Betroffen äußerte sich auch der 1.Vorsitzende von Wattenscheid 09, Christoph Jacob. Steilmann habeimmer ein offenes Ohr gehabt, wenn es um Sport, Kultur oder Kunstgegangen sei. «Ich habe ihn als liebevollen und absolut tollenMenschen kennengelernt», sagte Jacob der dpa in Essen.

Als Sohn eines Gutsverwalters wurde Steilmann am 12. Juni 1929 inNeustrelitz/Mecklenburg geboren. 1958 gründete er in Wattenscheidsein Textilunternehmen. Mit modischer Kleidung zu günstigen Preisenstieg die Firma zu einem Großkonzern auf. In den 90er Jahren machtendann Preisverfall und zunehmende Konkurrenz dem Unternehmer zuschaffen. Angesichts einer drohenden Insolvenz verkaufte Steilmann imSeptember 2006 sein Unternehmen schließlich an den italienischenMischkonzern Miro Radici. Der Traditionsname blieb erhalten.

Steilmanns große Liebe war der Sport. Mit seiner finanziellenHilfe spielte der Fußballverein Wattenscheid 09 1990 bis 1994 in derBundesliga. Beim TV Wattenscheid förderte er die Leichtathleten. AlsMitglied des renommierten Club of Rome machte sich Steilmann auchdurch umwelt- und industriepolitisches Engagement einen Namen.