Bob-Weltcup Bob-Weltcup: Siegesserie von Andre Lange gestoppt
Park City/Leipzig/dpa. - In der Silberminenstadt Park City reichte es nach drei souveränen Goldfuhren nur für den zweiten Rang im Viererbob. Mit seiner Crew Alexander Rödiger, Kevin Kuske und Martin Putze schob Lange zwar zwei Mal Startbestzeit, doch auf der Hochgeschwindigkeitsbahn im US-Bundesstaat Utah musste er sich am Ende in 1:34,09 Minuten dem Russen Evgeni Popow geschlagen geben, der in beiden Durchgängen Laufbestzeit fuhr und mit 20/100 Sekunden Vorsprung gewann. Der Lette Janis Minins sicherte sich Rang drei. Karl Angerer aus Königssee wurde Neunter, Matthias Höpfner aus Oberbärenburg Zwölfter.
Bei den Frauen verpassten Cathleen Martini und Janine Tischer (Oberbärenburg) als Zweite erneut den Sieg. Auf der Olympia-Bahn von 2002 fehlten ihr in 1:38,01 Minuten 43/100 Sekunden auf das siegreiche Duo Shauna Rohbock/Valerie Fleming aus den USA. Olympiasiegerin Sandra Kiriasis aus Winterberg, die erstmals in dieser Saison mit Stammanschieberin Anja Schneiderheinze-Stöckel an den Start ging, wurde nach einem kapitalen Patzer im ersten Durchgang Vierte. Rang drei ging an die Kanadierin Helen Upperton.
«Der zweite Platz ist viel Wert. Wichtig ist, dass die Truppe die Nerven behalten hat. Immer nur gewinnen ist auch nicht gut», meinte ein zufriedener Lange, der 24 Stunden vorher mit dem Zweierbob gewann. Dennoch wird es für ihn keine ruhige Weihnachtszeit geben, da er am großen Schlitten noch viel tüfteln muss. Während der Zweierbob im unteren Abschnitt den «Turbo» zündete, kam das große Gefährt trotz Ideallinie nicht auf die gewünschte Endgeschwindigkeit.
Bei der dritten Weltcup-Station am kommenden Wochenende in Lake Placid ist dagegen wieder das ruhige Händchen von Lange gefragt. Auf der gefährlichsten Piste der Welt am Fuße des Mount van Hoevenberg will er dann wieder ganz vorn landen. «Das ist eine meiner Lieblingsbahnen. Da heißt es, mit dem Messer zwischen den Zähnen zu fahren.»
Cheftrainer Raimund Bethge, der in Weimar an Krücken gehend den neu gestifteten DOSB-Preis «Trainer des Jahres» in Empfang nehmen konnte, war vom Auftreten seines Teams in Übersee begeistert. «Das war insgesamt schon ein Klasse-Auftakt. Natürlich gibt es auch noch Reserven. Doch nach der Einführung der Einheitskufen waren doch noch viele Fragezeichen. Wir sind auf einem guten Weg, mein Team arbeitet super zusammen. Ich kann mich auf meine Leute tausendprozentig verlassen», sagte Bethge.
Etwas frustriert war Seriensiegerin und Olympiasiegerin Sandra Kiriasis, die vor vier Jahren die beiden letzten Weltcup-Rennen in Park City gewann. Nach einem Quersteher im oberen Abschnitt musste sie sich mit Rang vier trösten. «Mit so einem Fehler ist es schwer, noch vorne reinzufahren», meinte die Gesamt-Weltcupsiegerin der vergangenen vier Jahre. Überglücklich dagegen die zweifache Europameisterin Martini: «Es ist schön, jetzt auch um die Medaillen fahren zu können. Die Fahrten waren nicht so gut, aber wir sind happy über das Ergebnis.» Claudia Schramm aus Oberhof blieb mit Platz elf deutlich hinter den Erwartungen zurück.