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Bildschirmschoner am Computer Bildschirmschoner am Computer: Nützlich, witzig und schön anzusehen

Von Alexandra Balzer 28.01.2002, 10:38
Exotische Fische und blubbernde Blasen auf diesem
Exotische Fische und blubbernde Blasen auf diesem Sachs Marine Aquarium

Dresden/dpa. - Das Angebot kostenlose Angebot im Internet ist groß: Die kleinen Programme gibt es zu fast jedemAnlass, und sie passen sich bei Bedarf auch den persönlichenAnsprüchen an. So können Computerbesitzer beispielsweise ihre eigenenBilder und Texte über den Bildschirm laufen lassen. Doch nicht nurdas: Richtige Spiele verlangen in der Pause das gekonnte Eingreifen,wenn etwa ein Osterhase mit bunten Eiern auf vom Himmel fallendeGeschenke zielt oder sich Schnecken ein Rennen liefern.

Einer der beliebtesten Anbieter mit monatlich mehr als 1,5Millionen Besuchern ist http://www.bildschirmschoner.de der Andersund Seim Neue Medien AG im hessischen Langen. Durchschnittlich rund700 000 Schoner laden sich die Nutzer von der Homepage herunter. «Wirsammeln unsere Schoner im Internet, prüfen sie sorgfältig undbewerten sie abschließend», sagt Firmensprecherin Monika Fingerhut.In Kategorien von Comic über Auto bis Weltraum werden viele kleine,zum Teil aufwendig gestaltete Programme angeboten. Die Auswahl anFree- und Shareware wird durch zahlreiche Schoner-Spiele ergänzt. Fürneueste Informationen gibt es einen wöchentlich erscheinendenkostenlosen Newsletter.

Ebenfalls etwa 20 Kategorien teilen das Angebot auf derInternetseite http://www.schoner.de auf. Die d & p media gmbh inZweibrücken (Rheinland-Pfalz) bietet etwa 1000 Schoner auf ihrerSeite an. Kinder, Kunst und Klamauk stehen ebenso auf der Liste wieWerbeschoner und Schoner zu bekannten Sehenswürdigkeiten. Zubesonderen Anlässen oder Festen werden in der eigens eingerichteten«Specials»-Kategorie besondere «Schmankerl» angeboten.

Bereits mehr als 50 000 Mal wurde der 3D-Schoner «BridgeBuilder»von der Seite http://www.giggle.de heruntergeladen. Bei diesem Spielmuss der Pausierende eine Brücke bauen, die nicht einstürzen darf,wenn anschließend ein Zug darüberfährt. Auch die Macher von Giggle.dein Dresden «saugen» ihre Schoner aus dem Netz und testen sie. «Dieuns am besten gefallen, kommen auf unsere Homepage», sagt SvenWernicke, einer der Betreiber. «Am beliebtesten sind 3D-Schoner. Aberauch Scherzprogramme stehen in der Gunst der Nutzer ganz oben.»

Doch viele Bildschirmarbeiter mögen zwischendurch offenbar ebensogerne Ablenkung der etwas anderen Art: «Schoner mit leichtbekleideten Frauen sind auch sehr beliebt», weiß Wernicke. «UnserLaetitia Casta-Schoner wurde bereits 11 000 Mal herunter geladen.Für die Heidi Klum-Slideshow haben sich bisher etwa 9000 Userinteressiert.» Auch für Frauen gibt es auf der Giggle-Seite etwas zumAngucken für die Arbeitspause: Bereits 1542 Mal wurden die muskulösenModels des «Cosmopolitan»-Schoners heruntergeladen.

Bildschirmschoner sind heute aber nicht nur etwas fürs Auge.Vielmehr unterhalten sie multimedial und liefern neben einer schönenAufmachung auch einen guten Sound: etwa das blubbernde Aquarium oderdas leise knisternde Kaminfeuer zur Einstimmung auf den Feierabend.Wer hingegen beim erholsamen Blick ins rege Treiben lieber selbstaktiv werden möchte, kann sich unter dem Motto «PC-Pause akut» mit«Armtrainer», «Augenpflege» und «Haltungsschule» wieder fit machen.

Ganz anders allerdings wird dem «Zuschauer», wenn beispielsweiseder Desktop langsam vor sich hin kokelt oder Würmer jedes helleFleckchen auf der Mattscheibe zu verspeisen beginnen. Da hilft dannnur noch der Graffiti-Schoner, der mittels Spraydose wieder Farbe insSpiel bringt. Doch spätestens, wenn aus den Lautsprechern zumschwarzen Bild die Titelmusik der Fernseh-Kultserie «Lindenstraße»ertönt, kann er nicht mehr weit sein - der Putzteufel Else Kling, der von der anderen Seite der Glasscheibe mit einem Tuch quietschend für den klaren Blick in die Kulisse sorgt.