Big Band aus Droyßig Big Band aus Droyßig: Skurrile Band erobert ihre Fans im Sturm
Droyßig/MZ. - Ohrenbetäubender Lärm durchdringt das altehrwürdige Gemäuder der Christophorusschule Droyßig. Wo normalerweise konzentriert gerechnet, gebüffelt und nachgedacht wird, schallen Schlagzeug, Trompete, Klarinette durch die Gänge. Dienstags kur nach 12 Uhr steht die musische Stunde im Plan. Ein Schulversuch, der vor einem Dreivierteljahr startete und jetzt erste Früchte trägt. Publikumslieblinge Aufgeregt hüpft Philipp Junghanns zwischen den Instrumenten hin und her. Während die Mitstreiter der Big-Band ihren Instrumenten erste Töne entlocken, kämpft Philipp mit einem gewissen Kabelsalat.
"Normalerweise spiele ich Klavier. Und das schon seit fünf Jahren in der Zeitzer Musikschule anna-Magdalena Bach. Hier bin ich auf das Keyboard umgestiegen", plappert er munter drauf los. Auf seinem T-Shirt macht er für die Band Werbung. Unzählige Autogramme und Unterschriften auf dem Shirt machen neugierig: Etwa schon ein eigener Fan-Club? "Könnte man so sagen", schmunzelt Philipp und erinnert an die tollen Tage in Oberhausen.
Vor gut 2000 Gästen aus Jugenddörfern der gesamten Republik feierte die Droyßiger Big Band ihre Premiere. "Wo wir auftraten herrschte stets eine phantastische Stimmung, der ganze Saal tanzte und klatschte. Ich glaube, man kann schon sagen, dass wir mit zu den Publikumslieblingen gehörten", schätzt Philipp ein. "Die Möglichkeit solcher Auftritte, ob nun beim Stiftungsfest vor einem vollen Schulhof in Droyßig oder dem Großereignis in Oberhausen verstärken bei mir die Freude am Musizieren", erzählt Franziska Richter.
Auch sie holte sich ihr musiklaisches Rüstzeug in der Zeitzer Musikschule, spielt in der Big Band Klarinette. Sebastian Hieksch spielt eigentlich Klavier, in der Band den Bass am Keyboard. "Mich hat der Musiklehrer gefragt, ob ich nicht mitmachen möchte und da habe ich Ja gesagt", verrät der Achtklässler. doch die Jungen unterstreichen, dass die Musik nur eines ihrer Hobbys ist. Sebastian liebt das Klettern, und Philipp trainiert viermal pro Woche Leichtathletik.
"Unsere Big Band hat eigentlich eine skurrile Besetzung", plaudert Musiklehrer Dr. Stefan Auerswald. "Uns fehlen die Saxophone, statt dessen greifen wir auf Klarinetten zurück. Ungewöhnlich auch das Tenorhorn, das Cornett und die ein einzige Trompete." Auerswald selbst schreibt die Noten für seine Schüler, und wenn es halt sein muss, spielt er mit. Schließlich bläst er selbst noch in der Uni-Big-Band Halle die Trompete. Locker sitzt der Lehrer auf der Schulbank, schlägt mit den Händen den Takt und wippt mit den Füßen. Kurz und prägnant seine Anweisungen: "Die letzte Passage noch einmal.
Mehr Kraft, Schwung, Plautz. Jetzt heißt es erst mal wieder proben, denn am letzten Schultag gibt die Big Band in Droyßig ein Konzert und der zehnte Schulgeburtstag im September steht auch als Aufritt fest.