Biathlon Biathlon: Zwillinge feiern Staffel-Gold bei der EM
KÖTHEN/MZ/BRÄ. - Die Bronzemedaille von Franziska Hildebrand am vergangenen Dienstag im Einzel über 15 km, kam für den Vater nicht überraschend. "Sowohl läuferisch als auch beim Schießen hat sie herausragendes geleistet", berichtet Wolfgang Hildebrand stolz. Nur zwei Schießfehler im stehenden Anschlag erlaubte sich Franziska Hildebrand bei starkem Wind und reihte sich hinter der Weltcup-erfahrenen Teamkollegin Kathrin Hitzer und der Litauerin Diana Rasimivicoute ein. Schwester Steffi auf Rang sieben sowie Juliane Döll (6.) und Carolin Hennecke (8.) komplettierten das hervorragende deutsche Mannschaftergebnis.
Wolfgang Hildebrand verfolgte den Erfolg live vorm Fernseher und telefonierte kurz nach dem Zieleinlauf mit seinen Töchtern: "Franzi war natürlich überglücklich über ihre erste EM-Medaille." Das absolute Highlight für die Familie Hildebrand sollte bereits einen Tag danach folgen. Die Schwestern gehörten der deutschen Staffel über 4 x 6 km an, die überraschend Gold gewann. Zusammen mit Juliane Döll und Kathrin Hitzer verwiesen die Zwillinge die Staffeln der Ukraine und Russlands auf die Plätze. Stefanie Hildebrand blieb als Startläuferin fehlerfrei und übergab auf Rang drei liegend an Juliane Döll. Döll konnte den dritten Rang verteidigen. Als vorletzte Starterin blies Franziska Hildebrand zum Angriff. Mit jeder Menge Selbstvertrauen ausgestattet, überholte sie die ukrainische Staffel und übergab auf dem Silberrang liegend an Schlussläuferin Kathrin Hitzer.
Hitzer blieb ebenfalls ohne Schießfehler und setzte ihre russische Konkurrentin Wiktorija Semerenko unter Druck. Die erlaubte sich im letzten Schießen drei Fehler und musste auch noch die ukrainische Staffel vorbeiziehen lassen.
Mit dem Erfolg in der Staffel ging für die Biathlon-Zwillinge Stefanie und Franziska Hildebrand ein Traum in Erfüllung. "Die beiden wollten immer gemeinsam eine Medaille holen", erinnert sich Vater Hildebrand, "das es dann die Goldmedaille geworden ist, ist ein Wahnsinnserfolg." Beim Sprintwettbewerb am Sonnabend verließ Franziska Hildebrand aber das Glück. Kurz vorm ersten Schießen riss ihr bei der Abfahrt die Bindung. Der Ski löste sich und Hildebrand stürzte - das Aus für den Sprint und auch für die Verfolgung.
Kurz danach wusste sie nicht "ob sie weinen oder lachen sollte." In der kommenden Woche starten die Hildebrand-Schwestern noch beim letzten IBU-Weltcup in Pokljuka (Slowenien).