Biathlon-Weltcup Biathlon-Weltcup: Martina Glagow gewinnt Massenstart über 12,5 Kilometer
Oberhof/dpa. - Für die Weltcupsiege in der Rennsteig-Arena sorgtenMartina Glagow (Mittenwald) beim Massenstart am Sonntag, Kati Wilhelm(Zella-Mehlis) im Sprint und die Männer-Staffel. Zweite Plätzesteuerten das Damen-Quartett sowie die Oberhofer Alexander Wolf beimSprint am Samstag und Sven Fischer am Sonntag im Massenstart über 15km bei. Dritte wurde Katrin Apel (Frankenhain). Wilhelm und Wolfverteidigten ihre Führung im Gesamtweltcup.
Mit weiteren 13 Rängen unter den Top Ten bestanden die deutschenSkijäger vor der Rekordkulisse von 93 000 Zuschauern an den fünfTagen die Nervenprobe beim Heimspiel. Beim Massenstart über 12,5 kmschafften die deutschen Frauen mit dem Glagow-Sieg, dem dritten Platzvon Apel sowie den Rängen vier durch Kati Wilhelm und fünf für UschiDisl (Moosham) ihr bisher bestes Resultat im Weltcup überhaupt.
«Das war eine tolle Leistung zum Abschluss der Oberhof-Tage, wobeimir besonders das letzte Schießen der gesamten Mannschaft imponierte.Nur ein Fehler aller sieben Mädchen, das gab's noch nie», freute sichBundestrainer Uwe Müßiggang. «Wer vor der tollen Kulisse in Oberhofund ab Mittwoch dann auch in Ruhpolding besteht und da mit dem Druckdes Heimspiels fertig wird, der kann das auch bei Olympia», sagte ermit Blick auf den Saison-Höhepunkt optimistisch.
Ein Hexenschuss wenige Meter vor dem letzten Schießen kosteteRicco Groß vermutlich den ersten Einzelsieg seit denWeltmeisterschaften 2004 in Oberhof, als er den Titel imVerfolgungsrennen holte. «Dadurch habe ich beschissen am Standgestanden», meinte der Ruhpoldinger, der nach dem zweiten Schießendie Führung übernommen hatte. «Doch nicht die 'Hexe' sondern ich habedann die zwei Fehler geschossen», wollte der Tagessiebte das nichtals Entschuldigung für die zwei «Fahrkarten» gelten lassen. Viel mehrhabe der Schmerz beim Laufen behindert. Sieger wurde der NorwegerHalvard Hanevold. Fischer verwies im Zielspurt Raphael Poiree(Frankreich) und den Russen Maxim Tschudow auf die Ränge 3 und 4.
Groß humpelte nach einer ersten Behandlung durch denMannschaftsarzt zur Siegerehrung. «Wenn ich da schon Mal dabei bin,will ich das auch nutzen», sagte er schmunzelnd. Die Beschwerden imLendenwirbelbereich plagen ihn in umregelmäßigen Abständen schon seitDezember 2002. Groß hofft, beim Heim-Weltcup ab Mittwoch inRuhpolding wieder schmerzfrei antreten zu können.
«Mein erster Sieg in Oberhof gehört zu den schönsten meinerLaufbahn. Von dem tollen Publikum bekommt man viel zurück für das,was man geleistet hat. Blöd nur für die Starterinnen mit den Nummern30 bis 50. Da hat man nichts mehr gesehen», sagte Kati Wilhelm amSamstag und zeigte zugleich Anteilnahme für die Konkurrentinnen, dieim dichten Nebel Pech hatten. «Wäre es heute eine WM gewesen oderwürde morgen noch ein Verfolgungsrennen dran hängen, hätte ich aufeinen Abbruch gedrängt», bestätigte Müßiggang die zeitweise unfairenBedingungen, die am Sonntag aber vergessen waren.