Biathlon-Weltcup Biathlon-Weltcup: Kati Wilhelm und Uschi Disl zurück an der Spitze

Kontiolahti/Erfurt/dpa. - Die deutschen Biathletinnen haben sich am Sonntag in Kontiolahti nach der verkorksten Staffel als weltbestes Team zurückgemeldet. Den Sieg der norwegischen Ex-Weltmeisterin Liv Grete Poiree im Verfolgungsrennen über 10 km konnten sie aber nicht verhindern. Doch mit den Plätzen 2 für Kati Wilhelm (Zella- Mehlis), 3 für Uschi Disl (Moosham), die mit der schnellsten Laufzeit sogar sieben Strafrunden kompensieren konnte, sowie Katrin Apel (Frankenhain/6.), Martina Glagow (Mittenwald/10.) und Simone Denkinger (Gosheim/11.) im weiteren Vorderfeld waren sie allen anderen Mannschaften überlegen.
Über 12,5 km der Männer imponierte Sprint-Gewinner Ole Einar Björndalen (Norwegen) mit einem nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg vor dem Franzosen Raphael Poiree und Sergej Roschkow (Russland). Es war sein 40. Weltcup-Erfolg. Die deutschen Skijäger konnten nach der schlechten Ausgangsposition nach dem Sprint nicht mehr um die Podestplätze kämpfen. Allerdings schaffte «Altmeister» Frank Luck (Oberhof), der als einziger der 60 Starter ohne Schießfehler blieb, mit dem 6. Rang die deutsche WM-Norm. Ricco Groß (Ruhpolding) stürmte trotz einer Strafrunde mit der schnellsten Einzelzeit des Tages vor Luck vom 37. auf den 11. Rang.
«Nachdem sich die Männer im Sprint unter Wert verkauft haben, bin ich heute mit den beiden Oldies und auch Alexander Wolf auf Rang 13 zufrieden. Bereits am Samstag hatten sich die Burschen in der Staffel ja rehabilitiert. Ich wusste, dass sie besser sind als es nach dem ersten Rennen aussah», bilanzierte Bundestrainer Frank Ullrich das seiner Meinung nach durchwachsene Wochenende.
Mit einer fantastischen Leistung und dem ungefährdeten Staffelsieg hatten die DSV-Skijäger am Samstag eindrucksvoll Wiedergutmachung für den Einbruch beim Sprint betrieben. Bei böigem, teils stürmischem Wind imponierten sie über 4x7,5 km mit sicherem Schießen und auf sehr guten Ski auch mit bravourösen Lauf-Leistungen. In der Besetzung Peter Sendel, Sven Fischer (beide Oberhof), Ricco Groß und Frank Luck, der einen Tag nach seinem 36. Geburtstag als einziger eine Strafrunde drehen musste, hatte das Quartett 1:22,0 Minuten Vorsprung vor Frankreich. Mit dem 3. Platz (1:35,6 min zur.) schaffte das vom Ruhpoldinger Wolfgang Pichler trainierte schwedische Team sein bestes Weltcup-Staffelergebnis.
«Jetzt wissen wir, dass wir wieder vorn dabei sind. Das war gut fürs Selbstvertrauen», lautete das Fazit von Sven Fischer. Frank Luck wurde mit 1:45 Minuten Vorsprung auf die Schlussrunde geschickt. «Das war wohl Rücksichtnahme gegenüber einem alten Mann. Als 36-Jähriger braucht man schon etwas mehr Vorsprung», scherzte Luck anschließend.
Aus der Mannschaft vom Frauen-Bundestrainer Uwe Müßiggang haben Wilhelm, Disl, Apel und Denkinger bereits die WM-Norm geschafft, Martina Glagow die Vorgabe zur Hälfte erfüllt. Trotzdem war Müßiggang nicht ganz zufrieden. «Wenn man sich die unnötigen Schießfehler auch heute wieder beim Verfolger ansieht, wird klar, was wirklich möglich gewesen wäre», zeigte er die großen Möglichkeiten auf.