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Biathlon-Weltcup Biathlon-Weltcup: Herren-Staffel verpasst ersten Saisonsieg

Von Uwe Jentzsch 04.01.2007, 18:39

Oberhof/dpa. - Die Goldmedaillen-Gewinnervon Turin, Michael Rösch (Altenberg), Sven Fischer (Oberhof) undMichael Greis (Nesselwang), sowie Andreas Birnbacher (Nesselwang)landeten nach 4 x 7,5 Kilometer mit 41,8 Sekunden Rückstand hinterdem russischen Quartett auf dem zweiten Platz. Während die deutschenSkijäger zwölf Mal nachladen musste, benötigten die Russen nur achtReservepatronen und machten damit allein am Schießstand 40 Sekundengut. Rang drei ging vor 17 500 Zuschauern an Norwegen, das auf dergut präparierten Loipe bereits 2:45,2 Minuten zurücklag.

«Das war ein guter zweiter Platz, doch man muss neidlosanerkennen, dass die Russen verdient die Startnummer eins tragen. Siesind derzeit die beste Staffel der Welt, läuferisch stark, schießensouverän und haben bestes Material», bilanzierte Bundestrainer FrankUllrich. Aus seiner Mannschaft hob er besonders Sven Fischer. «So wieer ohne Reservepatrone auskam, können das die anderen auch. Das mussunser Maßstab für die kommenden Rennen sein», fügte Ullrich an.

Startläufer Rösch wechselte sechs Sekunden hinter Russland alsZweiter. Sven Fischer, der sich lange Zeit für den ersten Schussließ, anschließend aber schnell abdrückte und sicher traf, brachtedie Staffel knapp in Front. Die Führung büßte Birnbacher, der vierReservepatronen benötigte, wieder ein. Daran konnte auchSchlussläufer Michael Greis nichts mehr ändern, zumal auch er dreiMal nachladen musste.

Michael Rösch wollte seinen Augen nicht trauen, als er am Startneben sich überraschend den Norweger Ole Einar Björndalen stehen sah.Der startete auch wie die Feuerwehr. «Da war mir das Risiko zu groß,Oles Tempo mitzugehen», sagte der Altenberger. Doch auf derSchlussrunde lief er sogar schneller als der starke Norweger, dereinmal in die Strafrunde musste. «Das hätte ich nicht gedacht, dennich hab' mich gefühlt wie eine Bockwurst», sagte der Sachse.

Auch Sven Fischer fehlte noch etwas die Spritzigkeit. «Kein Wunderbei dem harten Trainingsprogramm über die Festtage», meinte derThüringer, der dennoch die schnellste Zeit aller Läufer erzielte. Zuseiner Schießleistung meinte er: «Ich habe ganz bewusst sichergeschossen. Das ist mir zuletzt vor Olympia beim Staffelrennen inRuhpolding gelungen.» Auf der Schlussrunde habe er sich nicht so gutgefühlt. «Doch die Zuschauer brüllen dich regelrecht nach vorn. Dasist unglaublich. Da muss man einfach Vollgas geben», berichtete er.

Andreas Birnbacher haderte mit seinen vier Nachladern - je zwei inbeiden Anschlägen. «Damit kann ich nicht zufrieden sein», sagte derBayer, nachdem er den dreimaligen Olympiasieger Greis auf die letzten7,5 Kilometer geschickt hatte. «Nachdem Nikolai Kruglow alle Scheibengetroffen hatte, war ich chancenlos», schätzte der Allgäuer ein.«Platz zwei ist aber unser bestes Saisonergebnis. Den Sieg heben wiruns für die kommende Woche in Ruhpolding auf - spätestens aber dannbei der WM Anfang Februar in Antholz», kündigte er den Russen harteKonkurrenz an.