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Biathlon Biathlon: Deutsche Skijäger am Preisgeld-Schalter

22.12.2002, 14:13
Martina Glagow am Schießstand (Foto: dpa)
Martina Glagow am Schießstand (Foto: dpa) CTK/epa

Osrblie/dpa. - Die deutschen Skijäger standen am Sonntag nach den Verfolgungsrennen beim Biathlon-Weltcup im slowakischen Osrblie am Preisgeld-Schalter. Der Ruhpoldinger Ricco Groß nahm als Zweiter im 12,5 km langen Rennen 5000 Euro Weihnachtsgeld in Empfang. Martina Glagow (Mittenwald) konnte sich nach dem dritten Platz auf der 2,5 km kürzeren Damenstrecke über ihr bestes Saison-Resultat und 3000 Euro freuen. Den dicksten Brocken hat jedoch Raphael Poiree kassiert. Durch seine zwei Siege in Osrblie strich der 28 Jahre alte französische Weltcup-Verteidiger 16 000 Euro ein.

Mit Raphael Poiree und der Bulgarin Jekaterina Dafowska erkämpften sich die beiden Verfolgungs-Sieger auch die Gelben Trikots der Weltcup-Führenden. Poiree verwies Ricco Groß und den Weißrussen Wladimir Dratschew auf die weiteren Podest-Plätze. Die Olympiasiegerin von 1998 setzte sich bei ihrem ersten Sieg in einem Weltcup-Rennen vor der Russin Galina Kuklewa und Glagow durch.

«Der Kampf Mann gegen Mann liegt mir. Da kann man seine ganze Routine ausspielen. Meine Taktik ist voll aufgegangen», jubelte Groß. Der 32 Jahre alte Sportsoldat hatte schnell erkannt, dass sich der sicher schießende Poiree keine Blöße geben würde. «Es ging um Platz zwei. Da habe ich unterwegs auch Mal den Windschatten der anderen gesucht, nicht immer das Tempo gemacht», berichtete der Wahl-Bayer. 800 Meter vor dem Ziel überlief er den Weißrussen Dratschew und den Norweger Hanavold. Der Oberhofer Fischer wurde nach vier Strafrunden im Liegendschießen noch guter Achter. Sein Vereins-Kollege Peter Sendel kämpfte sich vom 43. Startplatz auf Position 19 nach vorn.

«Die Formkurve in der Loipe zeigt deutlich aufwärts. Das ist erfreulich. Ricco hat sich hervorragend verkauft. Sven hat liegend gleich richtig reingelangt, doch dann bei der Aufholjagd gezeigt, dass er es auch kann», lobte Bundestrainer Frank Ullrich. Nach der Heimfahrt am Sonntag gibt er seinen Männern am Montag frei. «Am Heiligabend wird am Vormittag trainiert. Wir müssen noch etwas aufholen», legte er jedoch schon die Marschroute für die Weihnachtstage fest.

Bei den Frauen sah es lange nach einem Erfolg von Uschi Disl (Moosham) aus, doch mit insgesamt sieben Strafrunden fiel die etwas erkältete Sprint-Dritte auf Rang 13 noch hinter die von der 23. Position aus gestartete Kati Wilhelm (Zella-Mehlis/11.) zurück. Richtig glücklich war aber nur Martina Glagow. «Ich habe erst im Stadion realisiert, dass ich Dritte war. Unterwegs wusste ich nicht, wo ich liege. Ich habe mich einige Male umgedreht, um zu sehen, ob noch Gefahr droht. Doch sowohl meine Laufform als auch die Ski waren sehr gut», sagte sie zu ihrem Auftritt.

Am Samstag hatten die weißrussischen Damen Dank ihrer überragenden Schlussläuferin Olena Zubrilowa erstmals eine Weltcup-Staffel gewonnen. Die bis zum Olympia-Winter für die Ukraine startende Ex- Weltmeisterin war Schnellste auf der letzten Runde. Die deutsche Schlussläuferin Kati Wilhelm büßte nach einer Strafrunde die Führung ein. Mit dem zweiten Platz verteidigten die deutschen Damen, die in der Besetzung Glagow, Simone Denkinger (Gosheim), Katja Beer (Altenberg) und Wilhelm liefen, ihre Führung im Staffel-Weltcup. «In der Besetzung bin ich mit dem Platz zufrieden. Insgesamt elf Nachlader waren aber für den Sieg zu viel», kommentierte Bundestrainer Uwe Müßiggang.