Biathlon Biathlon: Andrea Henkel besiegt Magdalena Neuner

Willingen/dpa. - Bei ihrem Debüt-Sieg auf Roller-Ski in Willingen war die sechsmalige Weltmeisterin ungefährdet. «Ich hätte auch ohne den Titel weiterleben können. Aber jetzt ist es schön, dass es so ist. Es ist schon etwas ganz Besonderes», sagte die 32-Jährige vor ihrer 13. Weltcup-Saison.
Andrea Henkel lag dank einer fehlerfreien Leistung am Schießstand vor Sabrina Buchholz (Oberhof/1 Schießfehler) und Tina Bachmann (Schmiedeberg/2). Gar 25,9 Sekunden war Publikumsliebling Magdalena Neuner auf der Asphalt-Strecke langsamer unterwegs. Die zweimalige Olympiasiegerin zielte am Schießstand zweimal daneben und wurde dank ihrer guten Rollzeit noch Fünfte. «Läuferisch war es sehr gut. Beim Schießen war ein Fehler zuviel», sagte die Wallgauerin.
Bei den Männern gewann Andreas Birnbacher aus Schleching seinen 16. Einzel-Titel. «Mir taugt's ganz gut im Sommer. Ich hoffe, dass es auch im Winter so gut geht», sagte der Allgäuer. Der dreimalige Turin-Olympiasieger Michael Greis lief an den Medaillen vorbei. «Erst im Winter geht es los», sagte er. Andrea Henkel dagegen war mit sich und der Welt zufrieden. «Vielleicht ist jetzt der Knoten geplatzt», sagte sie. Im Verfolgungsrennen hat sie nun die besten Karten.
Nach den Rücktritten von Kati Wilhelm, Martina Beck und Simone Hauswald ist Andrea Henkel die letzte Skijägerin jener Generation, die so ungemein erfolgreich war und die deutschen Biathlon-Fans verzückt hat. Nun ist der Umbruch vollzogen, die Jugend um Magdalena Neuner hat endgültig das Kommando übernommen. «Ich komme ganz gut mit denen aus. Die sagen nicht, die wollen mit der alten Oma nichts mehr zu tun haben.»
Andrea Henkel selbst wird bis zur Weltmeisterschaft in Ruhpolding 2012 weitermachen. «Dann werde ich sehr wahrscheinlich aufhören», sagt sie. Auch als ihre langjährigen Teamkolleginnen nach dem Staffel-Silber in Vancouver das Gewehr nach dem Stress der vergangenen Jahre in die Ecke gestellt hatten, war die Gesamt-Weltcup-Gewinnerin von 2007 nicht ins Grübeln gekommen. «Ich war noch nicht soweit.»