Berufsbild Berufsbild: Internet-Entwickler verwirklichen Webauftritte

Berlin/Bonn/dpa. - Für das Internet sind kreative Ideen lebensnotwendig - langweilige Seiten fesseln keinen Surfer. Also braucht es den Internet-Entwickler, der am besten von allen Bereichen eines Webauftritts Ahnung hat. Der Deutsche Multimedia Verband (dmmv) definiert vier relevante Tätigkeitsfelder der Multimediabranche, von denen drei in den Bereich der Internet-Entwicklung hineinreichen: «Informationstechnologie mit einem eher technischen Schwerpunkt, Design, Content und die inhaltliche Entwicklung», so Stefan Sievers, Referent für Aus- und Weiterbildung beim dmmv in Berlin.
Die Anforderungen, die dabei an einen Entwickler gestellt werden, sind vielschichtig: «Da muss auf der einen Seite eine Datenbankanbindung für einen Reiseveranstalter programmiert werden, der mit unzähligen Anfragen gleichzeitig umgehen kann. Auf der anderen Seite fällt auch eine schicke Flash-Animation unter Internet-Entwicklung», erklärt Dirk Rathje, Geschäftsführer von Sand und Schiefer in Hamburg, einem «büro für neues lernen», in dem webbasierte Lernsoftware entwickelt wird.
Die Berufsbezeichnung ist auch innerhalb der Entwicklerschaft nicht einheitlich. Einige bezeichnen sich als Anwendungsentwickler, andere schlicht als Programmierer. Unabhängig von der korrekten Bezeichnung schreiben Entwickler Internetseiten mithilfe von Skriptsprachen und erzeugen den eigentlichen HTML-Inhalt dynamisch, indem Informationen aus einer Datenbank gelesen und entsprechend verarbeitet werden, erläutert Cornelia Winter, Referentin der Geschäftsführung bei der Gesellschaft für Informatik (GI) in Bonn.
Entwickler Rathje unterscheidet sowohl bei Aufgaben als auch bei den erforderlichen Kenntnissen und Qualifikationen zwischen der so genannten server- und der clientseitigen Programmierung: «Clientseitig ist alles, was im Webbrowser abläuft: HTML, Flash, Javascript.» Für die serverseitige Programmierung müsse man mit Datenbanken umgehen können und Architekturen wie J2EE oder .net beherrschen.
Andere Entwickler nennen als «Minimalkonfiguration» für ihren Berufsstand Kenntnisse in verschiedenen Programmiersprachen, als Zusatzqualifikation XML, das allgemeine SQL, Perl, C++ und Erfahrung mit dem freien Betriebssystem Linux. Entwickler haben in großen Unternehmen gute Chancen auf spezielle und begrenzte Aufgabenbereiche.
Wer Web-Entwickler werden will, kann auf verschiedenen Wegen zum Ziel kommen: «Man kann Informatik studieren, eine Ausbildung zum Fachinformatiker der Anwendungsentwicklung machen, über den zweiten Bildungsweg gehen oder sich als Autodidakt alles selbst beibringen», erklärt Cornelia Winter von der Gesellschaft für Informatik. Wie in vielen New Economy-Sparten ist auch bei den Web-Entwicklern die Quereinsteigerquote hoch.