Bayerischer Wald Bayerischer Wald: Durch Eis und Schnee zum Schatz
Halle/MZ. - In Ostbayern vielleicht. Im Bayerischen Wald schüttelt Frau Holle so fleißig die Betten, dass es in dem "Schneeloch" meistens reichlich von der weißen Pracht gibt. Immerhin: Die Chancen auf eine dichte Schneedecke seien von Dezember bis Ende Februar bis zu 75 Prozent hoch, macht Martin Spanting vom Bayern Tourismus Lust darauf, Schneeanzug und Wollmütze einzupacken.
Martin Spanting ist der "Vater" jener bayerischen Bärchen, die bei der Suche nach geprüften kinderfreundlichen Hotels und Freizeiteinrichtungen im Freistaat behilflich sind. Ein Haus mit drei Bärchen bietet einen Mindeststandard: Spielmöglichkeiten drinnen und draußen, ein Babyfon oder Kinderwagenverleih. Fünf Bärchen garantieren zusätzlich einen Swimmingpool mit Kinderbecken, betreute Ausflüge, einen Reitstall sowie Unterhaltungsprogramme für große und kleine Familienmitglieder.
Ein zuckerweißer Wald stimmt Lara auf frostige Freuden ein. Als sie in Zettisch bei Rimbach vor dem "Ulrichshof" aussteigt, flitzen Kinder auf Schlitten einen Waldweg hinab. Hier, an der tschechischen Grenze, hat Ulrich Brandl den Charme der stillen Landschaft für ein Feriendomizil genutzt, für das fünf Bärchen sprechen. Wenn der Nachwuchs reitet, Tiere füttert oder auf dem Abenteuerspielplatz tobt, können Eltern im Hallenbad, Kosmetikstudio oder auf der Massagebank relaxen.
Draußen vor der Tür flackern jetzt kleine Feuer. Glühwein und Kinderpunsch machen die Runde. Lara hat längst Freundinnen gefunden und reicht mit Angelique brennende Fackeln an die kunterbunte Abendgesellschaft weiter. Los geht's über Hügel und schmale Pfade auf Schatzsuche. Gespenstische Schatten schleichen im Feuerschein über Eis und Schnee. "Ein Zeichen", ruft Elena aufgeregt und buddelt eine kleine Holztruhe mit Süßigkeiten frei.
Szenenwechsel: Hoch über dem Vorwald mit Blick zum Donautal steht in Sankt Engelmar / Maibrunn das Familienhotel "Beim Simmerl". Wer hierher kommt, kann in würziger Waldluft auf 40 Kilometer geräumten Wanderwegen spazieren oder sich in Pferdeschlitten vorbei an dichten Latschenkiefern, Fichten und Tannen ziehen lassen. In der Abenddämmerung werden Pferde für eine Kutschfahrt angespannt. Sie scharren geduldig mit den Hufen. Eltern wärmen sich mit heißem Punsch an der rustikalen Eisbar am Fuße des "Mont Simmerl", einem drei Meter hohen Spielhügel aus Schnee. Glöckchen rufen zur Schlittenfahrt. Nur ein paar Steppkes pochen auf Aufschub. Erst muss eine Eishöhle fertig in den Berg gegraben sein.
Am nächsten Morgen haben die kräftigen Pferde dienstfrei. Während sich Eltern mit ihren Kindern zu einer Waldwanderung versammeln, bereiten Clowns und Kindergärtnerinnen im Hotel das Nachmittagsprogramm vor. Unter 30 Paar Füßen knirscht der Schnee, als sich die Wanderer zur Naturerkundung in den Wald aufmachen.
Alexander Pielmeier ist nicht nur Hotelier, sondern auch Umwelterzieher. Mit verbundenen Augen lässt er die Kinder bei Naturspielen den Wald mit allen Sinnen erleben. "Knirscht der Schnee, haben wir mindestens minus fünf Grad", erklärt er der Schar aufmerksam zuhörender Schneezwerge. Nur Lara bekommt von all dem nichts mit. Sie steht bis zum Po in einer Schneekuhle und hat alle Hände voll zu tun, sich aus der eisigen Gefangenschaft wieder zu befreien.