Basketball Basketball: Sixers setzen auf Espenhahn
Sandersdorf/MZ. - Doch auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer wollte sich die Basketballgemeinschaft Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen 06 und ihr Vorsitzender Bernd Gleau Zeit lassen. "Immerhin war dies eine immens wichtige Entscheidung für unsere Zukunft." Die Nachfolge von Erfolgscoach Cornelius Damm zu regeln, war dabei weit mehr als nur eine sportliche Überlegung - es ging auch um den Anspruch, den die Basketballer in den kommenden Jahren an sich selbst stellen. In dieser Hinsicht hat die BG BSW 06 nun ein deutliches Zeichen gesetzt.
Mit der am Freitag offiziell bekannt gegebenen Verpflichtung von Fritz Espenhahn als neuen Cheftrainer der BSW Sixers bekennt sich der Verein mehr denn je zu einer ambitionierten, leistungssportlichen Zukunft. Der 59-jährige Hallenser gilt als einer der besten Basketballfachleute Sachsen-Anhalts und kann auf eine jahrzehntelange erfolgreiche Karriere zurückblicken. In den vergangenen fünf Spielzeiten führte Espenhahn, der in Halle als Koordinator am Sportgymnasium arbeitet, die Aschersleben Tigers als verantwortlicher Übungsleiter von der Oberliga bis in die 1. Regionalliga. In keiner der fünf Saisons schnitt seine Mannschaft schlechter als Platz zwei ab, in der abgelaufenen Spielzeit sah es sogar lange so aus, als könnten die Tigers trotz ihres dünnen Kaders den Sprung in die 2. Bundesliga schaffen. Nachdem sich die Wege von Espenhahn und Aschersleben dann Mitte April trennten, wollteder Erfolgstrainer eigentlich nicht wieder auf die Bank zurückkehren. "Meine Frau hatte sich schon darauf gefreut, dass ich öfter zu Hause bin", lächelt Espenhahn.
Gegen den vorzeitigen basketballerischen Ruhestand aber hatten die Verantwortlichen der BSW Sixers etwas einzuwenden. "Sportlich und wirtschaftlich betrachtet ist er genau der richtige Mann für uns", meint Bernd Gleau, der Espenhahn überredete, sich der Herausforderung in Sandersdorf zu stellen. "Zum einen kann er unsere Leistungsträger an ihre Grenzen führen, zum anderen den Leuten dahinter noch eine Menge beibringen." Espenhahn reizt die Aufgabe, die Sixers zu sportlichen Höchstleistungen zu bringen. "Ich denke, es gibt hier sehr rührige Leute, die passenden Bedingungen und viel Potenzial in der Mannschaft."
Die soll, wenn es nach Gleau geht, in der kommenden Spielzeit um die Plätze eins bis vier in der 2. Regionalliga kämpfen. Dafür wird der komplette Kader der Vorsaison zurückkehren, selbst ein Comeback von US-Amerikaner Mark Peters ist momentan nicht ausgeschlossen. Verstärkt werden soll die Mannschaft im Aufbau und auf der Centerposition. "Wir haben Ideen im Kopf, aber noch keine Namen", so Bernd Gleau. Eines aber steht schon jetzt fest: Die Art und Weise, wie Basketball in Zukunft bei den Sixers vermittelt wird, dürfte bei Espenhahn eine andere als bei seinem Vorgänger Damm sein. "Wer mit mir arbeitet, egal ob im Umfeld oder im Team, der muss wissen, dass ich ausschließlich leistungssportlich denke und handle", umreißt Espenhahn seine Linie. Die Mannschaft, bei der er die gute Verteidigung ausbauen, sie aber vor allem technisch-taktisch weiterentwickeln will, erwartet ein neuer Ton. "Das wird für alle Beteiligteneine riesige Umstellung", weiß Damm, "aber genau diesen Schritt muss der Verein jetzt machen."
Damm will den Verein in der Zukunft hinter den Kulissen wenn nötig unterstützen. "Aber das Team gehört jetzt Fritz Espenhahn. Und das ist absolut das Beste, was uns passieren konnte."