Basketball Basketball: Lions zähmen die ChemCats
Halle/MZ. - Die ChemCats gezähmt, in der Tabelle einen Platz nach vorn gerückt und dem eigenen Trainer sogar während des Spiels ein Lächeln entlockt - die Lions hatten am Samstag in der heimischen Burghalle beim 80:52 (40:27)-Sieg über Chemnitz vor 250 Zuschauern fast alles richtig gemacht. "Wenn wir schnell spielen, haben wir auch Spaß. Dann sind von unseren Spielerinnen auch sehr schöne Sachen zu sehen", meinte nach der zwar nicht hochklassigen, doch jederzeit rassigen Begegnung SV-Coach Thomas Roijakkers.
Vor allem im dritten Viertel hatten die Lions den kriselnden Gegner, der in Halle seine achte Niederlage hintereinander kassierte, teilweise schwindlig gespielt. "Wir haben die sonst starke Katiaryna Zberch bei einem einzigen Punkt gehalten. Auch das war ein Verdienst unserer starken Defense", ging Roijakkers Anerkennung unter anderem an Andrea Krug, Jitka Peterkova, Nadja Pröztig und "Kasia" Dluzyk. Auch das Rebound-Verhältnis von 58:29 zugunsten des Gastgebers - beim Offensiv-Rebound sogar 19:6 - sprach für sich. "Da waren wir nur zweitligareif", erkannte selbst Chemnitz-Trainer Raoul Scheidhauer die Überlegenheit der Lions an. Vom überraschenden Neuzugang Caitlin Chiaramonte (USA) war lange nichts zu sehen, einzig Elena Hennig strahlte bei den ChemCats Gefahr aus.
Die Hallenserinnen, bei denen überraschend Nicole Gleinig und Nadja Prötzig in der Startformation standen, dafür Karin Seifert verletzt fehlte, hatten von Beginn an das Sagen. Auch wenn sie sich anfangs von der Hektik und Nervosität der Sächsinnen anstecken ließen. Die sorgten zumindest mit ihrem kuriosen Design auf der Rückseite der Hosen - einem Tatzenabdruck - für Schmunzeln. Monika Gavriloska und Brittney Whiteside schufen Halles Punktepolster (25:15 / 13.). Der Amerikanerin merkte man nicht an, dass sie sich zwei Wochen mit einer Verletzung herumschlagen musste. Bereits zur Pause schien klar, dass sich die Lions diesen Erfolg auf dem Weg zur Sicherung ihres Playoff-Platzes nicht nehmen lassen würden. Über das Tempo-Viertel drei (22:14) hinaus spulten die Lions ihr Programm auch im letzten Abschnitt (18:11) souverän herunter. Sherida Triggs und Dluzyk pushten mit ihren Dreiern die Stimmung auf den Rängen noch an, wo auch Halles Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados Beifall spendete.
Trotz des deutlichen Sieges ließ sich Nicole Gleinig, die knapp 23 Minuten auf dem Feld stand, nicht zu Euphorie verleiten. "Klar freue ich mich über mehr Spielzeit. Aber man merkt auch, dass die lange und harte Saison Spuren hinterlässt. Einige von uns sind ganz schön kaputt", sagte der Kapitän der Lions. Am Samstag in Herne steht der nächste Charaktertest an.
SV: Triggs 11, F. Seifert, Dluzyk 15, Gavriloska 13, Krug 9, Whiteside 9, Prötzig 4, Gleinig 6, Liesegang, Peterkova 10, Pötschke 3