Bankhaus Metzler: Kaum Profit für Frankfurt bei Brexit

Frankfurt/Main - Die Privatbank Metzler warnt vor überzogenen Erwartungen an positive Effekte eines möglichen EU-Austritts Großbritanniens. «Ich möchte davor warnen zu glauben, ein Brexit würde für Frankfurt so eine Art Bonanza sein und alle großen Investmentbanken, Handelshäuser, Assetmanager würden dann von der Themse an den Main ziehen», betonte Metzler-Partner Michael Klaus am Mittwoch in Frankfurt. «Die Briten, deren Aushängeschild der Finanzplatz ist, werden alles dafür tun, damit London seine Attraktivität als Finanzstandort behält.» Am 23. Juni stimmen die Briten über den Verbleib ihres Landes in der Europäischen Union ab.
Das 1674 gegründete Traditionshaus selbst sieht sich gut für kommende Herausforderungen gerüstet. «Wir hatten einen guten Start ins neue Jahr und sind auch für die Entwicklung unserer Kerngeschäftsfelder im Gesamtjahr 2016 optimistisch gestimmt», sagte der für das operative Geschäft zuständige Partner Emmerich Müller.
Die Zahl der Mitarbeiter soll weiter steigen. Im vergangenen Jahr erhöhte sie sich leicht um zwei Prozent von 766 auf gut 780. «Wir planen für das laufende Jahr einen Anstieg in ähnlicher Größenordnung», sagte Müller. Dies verteile sich auf alle Bereiche der Bank. Für 2015 schüttet das Institut trotz eines leichten Gewinnrückgangs auf 2,43 Millionen Euro (Vorjahr: 2,53 Mio) die üblichen 2,3 Millionen Euro Dividende an seine Eigentümer aus. (dpa)