Australian Open Australian Open: Florian Mayer scheidet nach nur 70 Minuten aus
Melbourne/dpa. - Unter der strahlenden Sommersonne von Melbourneerlebte Florian Mayer eine ganz dunkle Stunde: Nach nur 70 Minutenund einem 1:6, 2:6, 0:6-Debakel gegen den Amerikaner James Blakewaren für den deutschen Tennis-Aufsteiger die Australian Open schonbeendet. In «down under» hatte der Bayreuther im Vorjahr mit demeinzigen deutschen Matchgewinn im Herren-Wettbewerb erstmals fürAufmerksamkeit gesorgt und seine sensationelle Saison begonnen.
Einen deutschen Erfolg schaffte am Dienstag nur Mayers FreundPhilipp Kohlschreiber. Der Bamberger zog in Melbourne durch das 7:6(7:2), 6:2, 6:1 gegen den Dänen Kenneth Carlsen als fünfter undletzter von ursprünglich zwölf gestarteten deutschen Teilnehmern indie zweite Runde ein. Kohlschreiber folgte damit Thomas Haas, RainerSchüttler und Björn Phau. Sein nächster Gegner ist Doppel-Olympiasieger Nicolas Massu aus Chile. Lars Burgsmüller hielt beim6:7 (2:7), 1:6, 2:6 gegen das russische Talent Igor Andrejew nureinen Satz lang mit.
Die einstige Achtelfinalistin Marlene Weingärtner verlor 5:7, 6:7(5:7) gegen die Italienerin Tathiana Garbin und vergab dabei imersten Durchgang bei einer 5:4-Führung einen Satzball. Am Montagwaren Anca Barna und Julia Schruff gescheitert. Damit blieb Anna-Lena-Grönefeld einzige deutsche Erstrunden-Siegerin.
Mayer gewann gegen Blake noch ein Spiel weniger als im Vorjahrbeim Zweitrunden-Aus gegen den Argentinier David Nalbandian. Zweiähnliche Pleiten hatte er auch beim Daviscup in der Slowakei erlebt.Der 21-Jährige wollte zwar nicht nach Ausreden suchen, doch einerätselhafte Krankheit schwächt ihn nun schon seit vier Wochen. EineAbsage sei aber nicht in Frage gekommen, sagte Mayer, der sichzuletzt wieder besser gefühlt hatte.
«Auf dem Platz war ich ein bisschen wie weggetreten», konstatierteder tief enttäuschte Franke, der nur einen Sieg aus drei Turnieren inAustralien mit nach Hause nimmt. Dennoch machte sich derViertelfinalist von Wimbledon Mut: «Das gibt's einfach, dass es nichtso gut läuft. Ich muss nach vorn schauen, die Saison ist noch lang.»
Kohlschreiber meinte, dass Mayer nach seinem guten Jahr mehr Druckhabe. Seinem Zweitrunden-Spiel blickte er entspannt entgegen. «Auchwenn ich verlieren sollte, ist das nicht das Match meines Lebens»,sagte der 21-Jährige, der sich von Platz 102 der Weltrangliste weiterverbessern will. Mit Blick auf Massu meinte er: «Irgendwann muss ichso einen mal rausnehmen. Er ist auch nur ein normaler Mensch, auchwenn er manchmal etwas komisch ist.»
Die Favoriten gaben sich am zweiten Turniertag keine Blöße. AndyRoddick und Lokalmatador Lleyton Hewitt überstanden den Auftaktebenso sicher wie die topgesetzte Amerikanerin Lindsay Davenport,French-Open-Siegerin Anastasia Myskina und Venus Williams.
US-Open-Siegerin Swetlana Kusnetsowa muss nach ihrem positivenDoping-Befund nach jetzigem Stand keine Konsequenzen befürchten. Inder Probe bei einem Wohltätigkeitsturnier im belgischen Charleroi am19. Dezember war bei der 19-Jährigen das Stimulanzmittel Ephedringefunden worden. Die Russin erklärte dies mit der Einnahme einesErkältungsmittels. Die Veranstaltung zählte nicht zur Profi-Tour derWTA. Deren Chef Larry Scott stellte sich vor Kusnetsowa und betonte,Ephedrin sei außerhalb der offiziellen WTA-Turniere nicht verboten.Dies stimmt mit den Richtlinien der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA)überein. Kusnetsowa beteuerte, sie sei sauber und stolz darauf.