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Ausbildung Ausbildung: Wie werde ich Fotomedienlaborant

10.12.2001, 09:18

Aachen/gms. - Diese Aufgaben wurden bis vor kurzem fast immer vom Fotolaborantenerledigt, dessen Ausbildung zwei Jahre dauerte. «Es zeigt sich aberimmer mehr, dass der reine Fotolaborant ein aussterbender Beruf ist»,sagt Karen Wolfson, die bei einem Fotodienst in Hamburg für dieEinstellung von Auszubildenden verantwortlich ist. Um den Beruf dertechnischen Entwicklung anzupassen, werden seit 1998 so genannteFotomedienlaboranten ausgebildet. Diese neue Ausbildung dauert dreiJahre und fasst die analogen Verfahren der Fotoentwicklung in derDunkelkammer mit neuen, digitalen Techniken zusammen.

«Es gibt kein Fotolabor mehr, dass noch ohne Rechner arbeitenwürde», erklärt Wolfson. Kunden liefern heute CDs oder überspielenDaten aus Digitalkameras direkt per ISDN. Diese Bilddaten muss derFotomedienlaborant am Monitor kontrollieren. Er muss Auflösung, Größeund Farbmodus einstellen, bevor er belichtet. Gegebenenfalls nimmt erFarbkorrekturen vor, arbeitet Effekte heraus oder kopiert Bilder undSchrifttypen in eine Fotografie ein. So werden Flecken entfernt oderBildpartien abgedeckt - ganz nach Wunsch des Kunden.

Voraussetzung für die Ausbildung ist der Hauptschulabschluss. «Inder Regel werden aber Bewerber mit mittlerer Reife oder Abitureingestellt, weil der Andrang sehr groß ist», sagt Mike Biedermann,Geschäftsführer beim Innungsverband der bayerischen Berufsfotografenin München. Auch technisches Verständnis und handwerkliches Geschickmuss ein Fotomedienlaborant mitbringen. Ferner sind gestalterischeFähigkeiten und Teamfähigkeit wichtig. Auch das Dunkelkammer-Handwerkist ein Teil der Ausbildung: Selbst wenn die Flüssigkeiten fertigangesetzt sind und viel per Computer entwickelt wird, müssenFotomedienlaboranten doch wissen, was die Chemikalien machen.

Das Ausbildungsentgelt variiert je nach Bundesland. DemExperten Biedermann zufolge verdienen etwa Auszubildende in Münchenin Betrieben, die der Handelskammer angeschlossen sind, im erstenLehrjahr 800 bis 1000 Mark (409 bis 511 Euro) brutto, im zweiten unddritten etwa je 150 Mark (76,70 Euro) mehr. Nach der Lehre gibt esein Gehalt zwischen 2500 und 2800 Mark (1278 bis 1432 Euro)monatlich.

Fotomedienlaboranten finden Arbeit auch in Medienproduktionsfirmenund Werbeagenturen. Die Aussichten für Berufsanfänger sind schwereinzuschätzen: Medien und Privatkunden fragen zwar immer mehr Bildernach, doch geht die Menge der letztlich ausbelichteten zurück. «DasBild wird nicht verschwinden. Die Herstellung ändert sich aber», sagtKaren Wolfson. «Es ist ein zukunftsorientierter Beruf, so wie alleBerufe mit Bildern», sagt Mike Biedermann.

Informationen: Informationen gibt es im Internet zum Beispielunter http://www.berufsfotografen.com. Auskünfte erteilt zudem dasBerufsbildungszentrum der Berufsfotografen, Bodenseestraße 222, 81243München (Tel.: 089/87 65 66, Fax: 089/87 71 79, E-Mail:[email protected]).