1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Auf Schnäppchenjagd im Lindenhof

Auf Schnäppchenjagd im Lindenhof

09.04.2006, 14:24

Coswig/MZ/müg. - Eigentlich wollte die Coswigerin Yvonne Pötter eine Kleiderbörse im Kindergarten veranstalten, stellte aber sehr bald fest, dass zu viele Muttis das gleiche Problem wie sie haben und der Platz im Kindergarten für die Stände einfach nicht reichen würde. Also mietete sie den Lindenhofsaal an, entwarf und druckte Flyer.

Und war schon nach kurzer Zeit erstaunt über das rege Interesse, das nicht nur bei Coswigern bestand. Anfang der Woche waren es 19 Anmeldungen, als sie am Samstagmorgen um 8 Uhr mit dem Herrichten des Saales begann, hatten sich immerhin 30 Verkäufer angemeldet und beanspruchten entsprechend Platz.

Viele waren mit Wäscheständern gekommen, auf denen sie ihre Kleidchen und T-Shirts aufhängen konnten, andere stapelten ihre Sachen auf den Tischen. Außer Kindergarderobe ab der Größe 56 bis hin zur 176 gab es auch Plüschtiere und jede Menge Spielzeug, Kindermöbel, sogar Bettchen wurden angeboten.

Yvonne Pötter ist nicht auf den großen Profit aus, "ich würde die Sachen auch verschenken, wenn ich wüsste, dass sie wirklich in die Hände von Bedürftigen kommen. aber das ist ja bei Kleidersammlungen nicht immer so sicher," erklärte sie.

Neben Verkäufern, die zum ersten Mal ihr Glück auf einer Kleiderbörse versuchten, wie die Roßlauerin Cornelia Platte, waren auch geübte Händler dabei, so Diana Hoffmann, für die das schon die vierte oder fünfte Veranstaltung dieser Art war. Sie war mit dem Verkaufserfolg des Vormittags zufrieden, "auch wenn sich der Umsatz sich bei der großen Anzahl von Verkäufern eben auf alle verteilt".

Aber sie brachte die Einnahmen auch gleich wieder unter die Leute, denn auch die Händler selbst gingen von Stand zu Stand und schauten nach Schnäppchen. Die hat auch Sigrid Stürmer aus Coswig gemacht, die jede Menge Spielsachen fürs Enkelkind gefunden hatte, das in Kürze Geburtstag hat.

Frau Stürmer findet die Idee mit den Kleiderbörsen prima, wo doch Kindersachen recht teuer sind und alle wenig Geld haben. Die jüngsten Verkäufer des Tages waren Maximilian und seine Freunde, die sich mit dem Verkauf ihrer Autosammlung das Taschengeld aufbessern wollten.

An das leibliche Wohl der Verkäufer hatte Yvonne Pötter ebenfalls gedacht - Kaffee und selbst gebackenen Kuchen gab es für die Veranstalter - das war in der Standgebühr von fünf Euro neben der Saalmiete und der Werbung mit inbegriffen. Auch die Planung der nächsten Kinderkleiderbörse reift schon in ihrem Kopf - wahrscheinlich zum September hin wird man in Coswig dann wieder auf Schnäppchenjagd gehen können.