Artenhilfskonzept zur Rettung der Haubenlerche

Wiesbaden - Mit einem neuen Artenhilfskonzept soll das Aussterben der Haubenlerche in Hessen verhindert werden. Die Haubenlerche gehöre zu den am stärksten gefährdeten Brutvogelarten im Land, erklärte Umweltstaatssekretär Oliver Conz in Wiesbaden. Ihr Bestand habe in den vergangenen 30 Jahren um mehr als 90 Prozent abgenommen. Derzeit liege er bei nur noch 40 bis 50 Brutpaaren landesweit. Das Artenhilfskonzept sei von der Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland erarbeitet worden.
Bereits während der Erarbeitung seien im Feldflurprojekt „Rheinauen bei Trebur” im Kreis Groß-Gerau erste Maßnahmen umgesetzt worden, berichtete Conz. In dem 6500 Hektar großen Projektgebiet seien für die Haubenlerche sogenannte Nacherntestreifen von Wintergetreide angelegt worden. Die Streifen mit nicht geerntetem Getreide dienten den Vögeln als Winterfütterung und würden ihnen bei Futterknappheit in der kalten Jahreszeit helfen.
Extra angelegte Blühflächen würden zudem Futter und Rückzugsraum zur Aufzucht der Jungvögel ab dem Frühjahr bieten, erklärte der Staatssekretär. In diesem Jahr sollen weitere Maßnahmen wie die Einrichtung von brachliegenden, ungenutzten Äckern und Wiesen im Feldflurgebiet sowie das Anlegen von Misthaufen und Heuballen als weitere Nahrungs- und Brutfläche folgen. Diese Vorhaben dienten dabei auch dem Schutz weiterer Arten wie dem Feldhamster, der Feldlerche, Rebhuhn und Grauammer und zahlreicher Insekten.
Das Projekt sei Teil des Schutzprogramms „Förderung von Leitarten der Feldflur”, teilte Conz mit. Zur Finanzierung von Naturschutzmaßnahmen stehe in diesem Jahr eine Summe von insgesamt 24,4 Millionen Euro vom Land Hessen bereit. (dpa/lhe)