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Angeln Angeln: Theorie ist der erste Fisch an Angel

Von Siegfried R. Krebs 10.04.2001, 12:42

Schönfeld/BM. - Anglerlatein oder Aprilscherz? Keins von beiden war das, was Jens Volkmann am 1. April in der Arterner "Karpfenklause" zum Besten gab. Immerhin ist der 14-Jährige aus Ringleben schon eingetragenes Mitglied des Anglervereins "Diamantene Aue" am Schönfelder See. Einen Karpfen habe er schon selbst geangelt und dann in der Röhre gebraten. Seiner Familie habe der Erstling gut gemundet. Sagte er der "Bunten Mischung". Dann folgte die glaubhafte Einschränkung, dass er unter Aufsicht seines Vaters geangelt und nach dessen Hinweisen den Edelfisch zubereitet habe. Durch den Vater kam Jens zum Angeln.

Für ihn ist es wichtig, draußen in der Natur zu sein, dort Ruhe zu finden. Natürlich geht es ihm auch um Erfolgserlebnisse, wie eben das Fangen eines richtigen Fisches. Deshalb möchte er endlich auch allein angeln dürfen. Und so hatte er sich am 1. April zum ersten Vorbereitungskurs auf die Fischereiprüfung eingefunden. Jens möchte wissen, wie man welchen Fisch richtig fängt, wie die gesetzlichen Vorschriften lauten, was in der Schonzeit zu beachten ist. Dieses Theoriewissen wird in einer Prüfung abgefragt und nur bei Bestehen gibt es den heiß begehrten, so genannten Angelschein für selbständiges Angeln. Ähnliche Gründe führten Robert Stutika (13), ebenfalls aus Ringleben, in die "Karpfenklause". "Ich möchte schlauer werden", sagte er. "Und die wichtigsten Fischarten kennenlernen, und etwas über die heimischen Fischgründe erfahren. Auch die Gerätekunde interessiert mich." Ganz so unwissend ist Robert nicht, gehört er doch wie Jens bereits dem Schönfelder Verein an.

Das Angeln, bisher aber leider nur unter Aufsicht, macht ihm Spaß. Vor allem weil es am Schönfelder See so schön ist und er dort viel Ruhe findet. Doch wenn einer beißt, dann setzt sich die Spannung durch. Dritter in diesem Bunde ist Markus Oehlke. Er ist erst zehn Jahre und wohnt in Artern. Sein Onkel nimmt ihn oft mit an den Schönfelder See. Früh wurde er so auf das Angeln neugierig und ist nun schon - trotz seiner zehn Lenze - stolzes Vereinsmitglied. "Es ist ein tolles Gefühl, wenn man so einen richtigen Fisch aus dem Wasser holt", meint Markus. Das macht Spaß und natürlich isst er auch gerne Fisch. Erst auf Nachfrage gab er zu, sogar schon mal einen Aal gefangen zu haben. Alle hätten über dieses Anfängerglück gestaunt. Dieser Aal habe ganz besonders gut geschmeckt, erinnert sich Markus. Nein, zubereitet habe er ihn aber nicht. Das habe sein Vater besorgt. Nun möchte er aber bald die Anglerprüfung ablegen, denn das "Fieber" habe ihn seit dem Aal ganz schön gepackt.

Gekommen war auch Alexander Trautmann, neun Jahre jung und aus Artern. Begleitet von seinem Großvater. Der Junge habe von einem Onkel bereits vor zwei Jahren eine Angel geschenkt bekommen und wolle nun endlich das Gerät auch ausprobieren, sagte der Großvater. Doch da wiegte Jugendwart Uwe Eckardt bedenklich den Kopf. Für die Prüfung sei Alexander einfach zu jung. Aber ab zehn Jahre werde vom Ordnungsamt formlos ein Kinderfischereischein ausgestellt. Damit dürften die Kleinen unter Aufsicht eines Erwachsenen angeln. Kurzes Überlegen, dann die Entscheidung: Der Großvater nimmt am 30-Stunden-Kurs teil, legt die Prüfung ab. Hat er die glücklich in der Tasche, wird der Kinderschein abgeholt und Alexander wird endlich seine schöne Angel auswerfen dürfen. Was er gerne möchte, denn die Fische interessieren ihn sehr. Seinen Onkel hat schon oft begleitet. "Fangen ist schön, aber das Essen muss nicht sein", begründet Alexander sein Wunsch-Hobby.