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American Football American Football: Tampa Bay Buccaneers gewinnen Super Bowl

Von Gunnar Meinhardt 26.01.2003, 17:01
Der Trainer der Tampa Bay Buccaneers, Jon Gruden (l.) mit der Vince Lombardi Trophy. Rechts Teambesitzer und Präsident Malcom Glazer (Foto: dpa)
Der Trainer der Tampa Bay Buccaneers, Jon Gruden (l.) mit der Vince Lombardi Trophy. Rechts Teambesitzer und Präsident Malcom Glazer (Foto: dpa) AFP

San Diego/dpa. - Und das ausgerechnet gegenseinen vorherigen Arbeitgeber. Das beste Abwehr-Team der NationalFootball League (NFL) machte am Sonntag im «Qualcomm Stadium» von SanDiego seinem Ruf alle Ehre und gewann nach einer imponierendenDefensiv-Vorstellung das 37. Endspiel gegen die Raiders mit 48:21.

«Der Dank gilt Jon Gruden. Er kam vom Himmel zu uns und brachteuns zum Himmel», schwelgte der vollbärtige «Bucs»-Besitzer, als ervor 67 603 Zuschauern von NFL-Commissioner Paul Tagliabue die «Vince-Lombardi-Trophy» überreicht bekam. «Wir haben auf den richtigen Manngewartet, und er kam», frohlockte der in Palm Beach residierendemilliardenschwere Geschäftsmann nach dem hochsommerlichen Spektakelder Superlative, zu dem auch Rock- und Popstars wie Celine Dion,Santana, Sting, Bon Jovi oder Dixie Chicks beitrugen.

Glückstrahlend gab er den silbernen Pokal an den erst 39 Jahrealten Vater des Erfolges weiter, den Glazer für acht Millionen Dollarweggekauft hatte. Vier Jahre lang streckte Gruden dort vergeblich dieHände nach Nordamerikas begehrtester Sporttrophäe, die er im«wunderschönsten Moment meines Lebens» als jüngster Meistercoach derNFL-Historie nun endlich in die Arme schließen durfte.

Wenige Minuten zuvor hatte der exzentrische Himmelsstürmer mit demNapoleon-Komplex, der angeblich jeden Morgen um 3.17 Uhr aufsteht,ein unfreiwilliges Bad in der Menge über sich ergehen lassen müssen.Während tonnenweise Konfetti in den rot-weißen Vereinsfarben der«Bucs» auf den Rasen rieselte und der sommerwarme Abendhimmelminutenlang vom Feuerwerk erhellt wurde, schütteten ihm übermütigeBucs-Spieler einen Kübel Eiswasser über den Kopf.

«Jon impfte uns vom ersten Tag an, dass wir Weltmeister werdenkönnen, er ist göttlich», schwärmte Safety Dexter Jackson, der zum«wertvollsten Spieler» gekürt wurde. Quarterback Brad Johnson meinte,Gruden sei unschlagbar. Der Gehuldigte entgegnete indes: «Das Geredeüber meine Person ist völlig überzogen». Zugleich garantierte er:«Wir werden noch besser». Sein Team harmonierte schon jetzt fastlehrbuchmäßig und bestätigte eindrucksvoll die Football-Weisheit:Starke Offensive gewinnt Spiele, eine dominierende DefensiveMeisterschaften.

Die favorisierten Raiders als bestes Angriffs-Team mit ihremSuperstar Jerry Rice, der im vierten Super Bowl-Finale erstmalsverlor, fanden gegen die Betonabwehr kein Erfolgsrezept. QuarterbackRich Gannon erwischte einen rabenschwarzen Tag. Er fabrizierte fünfInterceptions - drei führten zu Touchdowns.

Die betagten Nordkalifornier, die 1984 ihren letzten von dreiSuper Bowl-Siegen feierten, führten zwar nach 80 Sekunden durch einFieldgoal mit 3:0. Danach zogen jedoch die «Bucs» durch zweiFieldgoals und vier Touchdowns von Alstott, Smith und zwei MalMcCardell auf 34:3 davon. Die Raiders schöpften noch einmal Hoffnung,als sie durch Touchdowns von Porter, Johnson und Rice auf 21:34herankamen. In den letzten 78 Sekunden nutzten allerdings Brooks undSmith zwei Interceptions zum Endstand, der ihnen neben dem 5000teueren Champions-Ring eine Siegprämie von 63 000 Dollar bescherte.

Infografik zum Super Bowl in San Diego. (Quelle: dpa)
Infografik zum Super Bowl in San Diego. (Quelle: dpa)
dpa