American Football American Football: German Bowl in Braunschweig
Braunschweig/dpa. - Vor dem Traumfinale in der German Football League (GFL) sind die Rollen klar verteilt. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn die Hamburg Blue Devils am Samstag (17.30 Uhr) in der Höhle des Löwen bei den Braunschweig Lions gewinnen sollten. Die Lions sind auch ohne den Heimvorteil klar favorisiert und streben ihren vierten Meistertitel nach 1997, 1998 und 1999 an. Beide Teams stehen jeweils zum sechsten Mal im German Bowl, wobei die Braunschweiger dieses Kunststück zum sechsten Mal in Serie schafften.
Die Niederlage im Vorjahr gegen die Devils haben die Lions nicht vergessen. «Das wurmt schon etwas», gestand Braunschweigs Cheftrainer Troy Tomlin. «Unsere Motivation liegt aber weniger in der Revanche, sondern in der Chance, den Titel zu holen.» Dem Amerikaner passt die deutliche Favoritenrolle seines Teams nicht unbedingt ins Konzept. «Die Jungs haben bisher eine sehr gute Saison gespielt. Deshalb rechnen viele mit einem klaren Sieg. Ich erwarte aber ein hartes Spiel mit einem knappen Ausgang», sagte Tomlin, dessen Team in der GFL-Saison die Hamburger zwei Mal (43:7 und 17:10) besiegte.
Die Stärken der Lions liegen in der Offensive. Außerdem leisten sich die Niedersachsen den Luxus, in Kelvin Love und Todd Cunningham zwei Quarterbacks zu besitzen. Der beste «Teufel» heißt Estrus Crayton und steht zum achten Mal in Folge in einem German Bowl. Der Runningback aus Kalifornien führte die Hamburger fast im Alleingang in das Finale. «Er ist die große Gefahr der Blue-Devils-Offensive. Ihn müssen wir kontrollieren», sprach Tomlin mit Hochachtung über den früheren Braunschweiger Lion-Spieler.
«Bowl-Spiele haben ihre eigenen Gesetze», sagte der neue Devils- Headcoach John Rosenberg und machte der Mannschaft Mut. Nach der Trennung von Erfolgstrainer Kent Anderson und zahlreichen internen Problemen schien für viele Experten die Teilnahme am German Bowl in weite Ferne gerückt zu sein. Rechtzeitig zum Saisonfinale ist der Titelverteidiger aber wieder da. Die 20 000 Fans im ausverkauften Stadion freuen sich auf ein großes Spiel und eine sechsstündige Party. Der Energieversorger TXU, der auch Namensgeber des Braunschweiger Basketballteams ist und den Fußball-Zweitligisten Eintracht unterstützt, sponsert das American-Football-Spektakel.