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Alle Vorhersagen zur Halbzeit erfüllt

Von THOMAS RINKE 21.12.2008, 17:53

KÖTHEN/BITTERFELD/MZ. - Für die Vereine ergab sich eine neue sportliche Herausforderung, denn von fast allen wurde die Liga als "verkappte Landesklasse" bezeichnet. Nach der Hinrunde wissen die Teams und der Verband, dass sie sich nicht zu viel versprochen haben.

Absteiger im Titelrennen

An der Spitze der Tabelle liefern sich fünf Mannschaften ein packendes Aufstiegsrennen, und dahinter folgt mit acht Vertretern ein sehr ausgeglichenes Mittelfeld. Am Tabellenende kämpfen drei Teams ums sportliche Überleben. Die vorausgesagte Spannung ist da - und auch andere Prognosen scheinen einzutreffen. Die Absteiger aus der Landesklasse werden wieder um den Aufstieg spielen - so lautete eine der Vermutungen - tatsächlich haben sich mit Hertha Osternienburg, SG Reppichau und dem SV Friedersdorf drei von vier Absteigern unter den ersten fünf Teams platziert. Lediglich Blau-Weiß Schortewitz hat mit dem Ausgang

des Aufstiegsrennens aller Voraussicht nach nichts mehr zu tun. Vor allem imponierte die Dominanz der Osternienburger. Nach dem zweiten Spieltag gelang dem Verein mit der Verpflichtung der beiden Landesligaspieler Nico Friedrich und Tobias Gallasch ein echter Coup, der den weiteren Saisonverlauf prägte. Friedrich brachte es in 13 Einsätzen auf überragende 27 Treffer und führt damit die Torjägerliste an. Gallasch traf zwölf Mal, zudem gilt er als ausgezeichneter Passgeber. "Die zwei haben eingeschlagen wie eine Bombe", meinte Herthas Trainer Joachim Lange. Mit dem Verlauf der Hinrunde ist auch das Saisonziel klar festgelegt: "Wir wollen den ersten Platz behaupten" , so Lange.

Jeder kann jeden schlagen

Dabei leistete sich Osternienburg zuletzt drei Niederlagen hintereinander. Womit die zweite Vermutung angeschnitten wird, die zu Saisonbeginn von mehreren Trainern geäußert wurde: In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Dies bewahrheitete sich vor allem in den letzten Spieltagen. Osternienburg verlor beispielsweise gegen den CFC Germania II (14.) und Blau-Weiß Schortewitz (9.). Verfolger SV Friedersdorf hätte zuletzt aufholen können, doch patzte die Elf von Andreas Pietzonka gegen Pouch / Rösa (8.) und Eintracht Bitterfeld II (10.). Daraus resultiert ein Tabellenmittelfeld, in dem die Teams nur wenige Punkte voneinander getrennt liegen. Borussia Görzig machte in den letzten Saisonspielen durch fünf Siege deutlich, wie schnell es nach oben gehen kann. Von Platz 13 steigerte sich Görzig auf Rang sechs. "Wir sind mit dieser Entwicklung natürlich sehr zufrieden", lobte Trainer Mirko Zabel seine Elf. Man habe sich vom schlechten Beginn nicht aus der Ruhe bringen lassen und stets nach vorne geschaut. Auch Volker Wittig, Trainer von Pouch / Rösa, zeigt sich zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. "Hinter den großen Teams stehen wir stabil im Mittelfeld. Was für uns möglich war, dass haben wir so gut wie erreicht."

Torbilanz unverändert

Zum Saisonauftakt spielten Eintracht Köthen und der SV Friedersdorf nur 0:0-Unentschieden. Die Zuschauer befürchteten, dass die gesamte Saison ein torarmes Abtasten der Vereine werden könnte. Man kenne die Gegner des jeweils anderen Altkreises nicht, lautete die Begründung. Tatsächlich fielen bislang in 117 Spielern 470 Treffer, das macht einen Schnitt von 4,02 Toren pro Spiel. Zum Vergleich: Der Toreschnitt der letztjährigen Kreisoberliga West lag bei 3,98 Toren - also nahezu identisch. Neben zahlreichen torarmen Partien gab es genügend Kantersiege. Ausgerechnet der selbsternannte Aufstiegskandidat Eintracht Köthen wurde zweimal vorgeführt: 0:7 in Reppichau (2. Spieltag) und 0:8 in Zörbig (13. Spieltag). "Eine Erklärung habe ich dafür nicht", zeigte sich Trainer Jens Pabst ratlos angesichts dieser zwei Totalausfälle seiner Elf.

Wer macht das Titelrennen?

Osternienburg wirkte lange Zeit unantastbar, die Aufstiegsfrage schien geklärt - bis Hertha drei Spiele in Folge verlor. Dadurch sind die Verfolger Union Sandersdorf II, SG Reppichau, HSV Gröbern und der SV Friedersdorf wieder dicht dahinter. "Wir wollen noch einmal oben angreifen", gab sich Reppichaus Trainer Jens Voß kämpferisch, "ich bin mir sicher, dass die Liga bis zum Schluss spannend bleibt." Friedersdorfs Abteilungsleiter Thomas Pridöhl stimmte leisere Töne an: "Wir sind realistisch genug, um zu sehen, dass wir in diesem Feld nur noch geringe Aufstiegschancen haben."