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Achtes Stockcar-Rennen Achtes Stockcar-Rennen: Otto: Trabi-Fahrer sind die Härtesten

Von Gerd Naumann 31.05.2004, 17:58

Annaburg/MZ. - Während die Schlachtenbummler ihre wagemutigen Stars feierten, verrichteten die Herren der beiden Radlader, Jürgen Langer und Hajo (Hanni) Pankrath, im 250 Meter langen Oval ihren Dienst und entwirrten das Metallknäuel. Wer jetzt glaubte, die Reste seien nur noch ein Fall für die Schrottpresse, lag daneben. Mit Vorschlaghammer, Schraubenschlüssel und brachialem Einsatz von Brechstangen wurden die Boliden wieder für das nächste Rennen fit gemacht.

Schon kündigte DJ und Stadionsprecher Mario Kraftschenko am Sonntagnachmittag die Höhepunkte der beiden Renntage an. Den Massenstart und gleich darauf den zweiten Wohnwagencrash. Zehn Wagemutige folgten der Aufforderung von Veranstaltungschef Werner Otto. Egal ob Poolposition oder zweite Reihe. Es zählte nur das Ankommen. Marco Kuchenbecker hob die schwarzweiß karierte Flagge, sofort preschte die Meute ohne Rücksicht auf Verluste über die Piste. Marc Hensel (Annaburg) raste mit seinem Skoda Favorit schräg gegen den Schutzwall und plötzlich lag sein Gefährt auf dem Dach, was die anderen nicht davon abhielt, ihm noch ein paar freundschaftliche Rempler zu verpassen. Nach mehreren Unterbrechungen hatte sich das Feld auf drei Fahrer reduziert. Uwe Hartfiel vom Team "Runde Schuhe" blieb mit seinem Honda abgeschlagen auf der Strecke. Dann belauerten sich nur noch Sebastian Meinel vom Stockcar-Team Vogtland auf Trabant 601 und Raphael Lindner vom Stockcar-Club Annaburg auf Ford Fiesta. Am Ende raste der Vogtländer nach einem packenden, aber auch fairen Finale als erster über die Ziellinie. "Trabi-Fahrer sind eben doch die Härtesten", lobte Werner Otto beim Überreichen der Pokale den Sieger der Konkurrenz. Anschließend nahmen die Häuser auf Rädern Aufstellung. Sechs Wohnwagen verloren binnen Minuten nicht nur ihre komplette Beplankung, sondern auch die Gestelle verwandelten sich in bizarre Konstruktionen. Dann stand der Sieger des einzigen Stockcar-Wohnwagenrennens der Bundesrepublik fest: Thomas Otto vom Stockcar-Club Annaburg. "In jeder Saison wollen wir unser motorsportbegeistertes Publikum mit einem neuen Highlight überraschen. Am Wochenende zeigten die Klödener Motocrosser mit rasanten Darbietungen im Rahmenprogramm, was sie auf der Kiste haben. Das Wohnwagenrennen testeten wir bereits im Herbst letzten Jahres. Die Idee kam gut bei den Fans an. Deshalb wollen wir diese Disziplin als Annaburger Besonderheit weiter ausbauen", verriet Vereinsvorsitzender Werner Otto, der seinem engagierten Team, das vor und hinter den Kulissen für einen reibungslosen Rennablauf sorgte, herzlich dankte.