Absolute Power
Hamburg/dpa. - Clint Eastwood ist längst nicht nur als Schauspieler, sonders auch als Regisseur eine der herausragenden Gestalten Hollywoods. In seinem Thriller «Absolute Power» führte er 1997 Regie und spielte die Hauptrolle des Meisterdiebs Luther Whitney, der bei einem Einbruch Zeuge eines Mordes wird. Bei Vox ist der spannende und vielschichtige Film an diesem Samstag um 20.15 Uhr zu sehen.
Luther ist nachts in die Villa eines Washingtoner Millionärs eingestiegen und hat sich Zugang zu einem versteckten Raum voller Schmuck und Bargeld verschafft. Seine Arbeit wird unterbrochen durch die Ankunft eines Mannes und einer Frau, die er durch einen einseitig durchlässigen Spiegel beobachtet. Als die Frau sich gegen den brutalen Liebhaber mit einem Brieföffner wehrt, stürmen zwei Männer ins Zimmer und erschießen sie.
Die Zwickmühle, in der Luther jetzt steckt, besteht nicht nur in seiner eigenen Straftat, sondern vor allem in der Identität des gewalttätigen Lovers: Es ist Allen Richmond (Gene Hackman), der Präsident der Vereinigten Staaten. Sofort nach dem Mord beginnen die Sicherheitsleute mit dem Aufräumen und Vertuschen, an der Spitze Stabschefin Gloria Russell (Judy Davis). Luther kann unbemerkt entkommen und nimmt den Brieföffner mit.
Doch damit ist er keineswegs aus dem Schneider, denn das Fehlen des Brieföffners wird bemerkt. Bald wird Luther sowohl von der Polizei als Mordverdächtiger verfolgt als auch von den Leuten des Präsidenten, die den lästigen Augenzeugen beseitigen wollen. Die Tote war die zweite Frau des Multimillionär Walter Sullivan (E.G. Marshall), dessen erste Frau nach 48-jähriger Ehe gestorben war. Sullivan gehört zu den wichtigsten Unterstützern des Präsidenten.
Der Polizist Seth Frank (Ed Harris) kommt Luther auf die Spur, denn dieser ist für ihn einer der ganz wenigen auf der Welt, die in der Lage wären, in Sullivans Villa einzubrechen. Außerdem macht ihn stutzig, dass zwei Schüsse abgefeuert wurden, aber nur ein Geschoss gefunden wird. Frank vermutet, dass dies kein simpler Mord war.
Neben der Kriminalgeschichte spielt Luthers Beziehung zu seiner Tochter Kate (Laura Linney) eine wichtige Rolle in Eastwoods Film. Sie ist inzwischen Staatsanwältin und hat nie vergessen, dass ihr Vater während des größten Teils ihrer Jugend im Gefängnis war. Was sie kaum ahnt, ist dass Luther insgeheim über sie wacht.
Auf der Flucht vor seinen Verfolgern will Luther sich schon ins Ausland absetzen, als er in der Flughafenbar im Fernsehen eine heuchlerische Rede des Präsidenten hört. Diese Rede gibt ihm den Anstoß, nicht zu fliehen, sondern den Kampf gegen diesen verlogenen Mann und seine Handlanger aufzunehmen.