Abschiedsspiel Abschiedsspiel: Fans winken ihrem Star das letzte mal zu

Mönchengladbach/dpa. - DieBorussia steht für Herz, meine Zeit bei den Bayern für Erfolg.»
Sogar ein paar Tränchen musste der oft coole Exzentriker, der vor15 Monaten in Katar seine großartige Karriere ausklingen ließ, zumAbschied verdrücken. «Es ist einfach toll, dass so viele meinerEinladung gefolgt sind. Es hat riesig Spaß gemacht», sagteEffenberg, der einst wegen seiner Frisur im Raubtier-Look «Tiger»genannt wurde. Um 20.40 Uhr wurde Effenberg von seiner jüngstenTocher Ann-Kathrin unter donnerndem Applaus vom Feld geholt, eheder Blondschopf auf seine letzte Ehrenrunde ging: «Wenn ich noch mal30 wäre und die Wahl hätte, würde ich hierher zurückkommen. Ihr habtmir einen tollen Abschied bereitet.»
Zuvor hatten er selbst und viele langjährige Wegbegleiter wieNationalkeeper Oliver Kahn, die 90er-Weltmeister Andres Möller,Andreas Brehme, Thomas Häßler und Ex-DFB-Teamchef Rudi Völler sowiedie Ex-Gladbacher Toni Polster, Patrik Andersson, Heiko Herrlich undChristian Hochstätter für kurzweilige 90 Minuten auf dem Rasengesorgt. Die Zuschauer konnten einige Kabinettstückchen bewundern.Auch der dreimalige Wimbledon-Sieger und bekennende Bayern-Fan BorisBecker, ließ es sich nicht nehmen, seine Fertigkeiten mit dem«großen» Ball an Effenbergs Seite zu demonstrieren.
«Ich saß immer auf der Tribüne, wenn er gespielt hat und habe ihmdie Daumen gedrückt», sagte der mit Effenberg befreundete Tennisstar.Mit von der Partie waren u.a. auch Schauspieler Peter Lohmeyer («DasWunder von Bern»), TV-Moderator Oliver Geissen, Sänger Ayman undEffenbergs Sohn Etienne.
Das Toreschießen blieb allerdings zunächst dem Hauptdarstellervorbehalten: «Effe» erzielte - programmgemäß - beide Tore (15.,20./Foulelfmeter) für die «Tiger» in der ersten Spielhälfte, bevor erim zweiten Durchgang bei den «Heroes» Regie führte, die noch vor derPause durch Herrlich (17.) und Polster (23.) zum 2:2 ausgeglichenhatten. «Stefan muss bald Trainer werden, weil er gut motivierenkann», riet Trainer Ottmar Hitzfeld seinem Schützling, mit dem der2001 den Champions-League-Titel nach München geholt und drei deutscheMeisterschaften gewonnen hatte.
Hitzfeld, der zur Zeit noch im «Vorruhestand» ist, saß entspanntund gut gelaunt mal wieder auf der Bank. Auf der Gegenseite machtenes sich Bernd Krauss und Friedel Rausch gemütlich. Schon vor denweiteren Toren von Carsten Jancker (2), Herrlich (2), Erol Sander,Völler, Tennisstar Becker und Effenberg (Endstand 6:6) und derfolgenden Party waren alle im Stadion zufrieden, zumal sich einigeFans über wertvolle Preise (Auto/Reisen) freuen konnten. NurTV-Comedian Oliver Pocher war nach seiner Auswechslung sauer: «Ichhabe ein reguläres Tor gegen Olli Kahn geschossen, und der Schirihat's nicht gegeben.»