1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Aas dem Vereinsleben: Aas dem Vereinsleben: Lagerfeuer brennt bis in die tiefe Nacht hinein

Aas dem Vereinsleben Aas dem Vereinsleben: Lagerfeuer brennt bis in die tiefe Nacht hinein

Von Klaus-Dieter Kramer 28.12.2004, 08:15

Boblas. - Diese Aussage ist in der Region und weit darüber hinaus wohl unbestritten: Geht es bei den Schützenvereinen und ihren aktiven Sportschützen ums wettkampfmäßige Vorderladerschießen, dann kommen die Kontrahenten bei der Vergabe der Siegerpokale und vorderen Platzierungen an den Frauen und Männern des Schützenvereins Neidschütz / Boblas kaum vorbei. Im Burgenlandkreis sowieso nicht, und auch in Sachsen-Anhalt sind die Uta Buchheim, Angelika Schneider, Franz Gora, Georg Friedel, Klaus-Dieter Schneider oder Jürgen Richter allererste Wahl. Spitzenplatzierungen bei Landesmeisterschaften und Deutschen Meisterschaften beweisen das. Jüngste Großtat: Beim Deutschland-Pokal in Leipzig wurden Klaus-Dieter Schneider, Franz Gora und der Eckartsbergaer Jürgen Richter, der auch für die Boblaser Farben startet, als Sachsen-Anhalt-Vertretung in der Disziplin Dienstgewehr Vierter in der Teamwertung. Der Prießnitzer Klaus-Dieter Schneider wurde in der Einzelwertung hier gar Zweiter. Und das gegen stärkste Konkurrenz der Schützenvereine aus dem Südwesten oder Westen Deutschlands, bei denen das Abschneiden der Ostdeutschen natürlich einiges Aufsehen erregt hat.

Klaus-Dieter Schneider, Jahrgang 1949, ist angesichts seiner Erfolge so etwas wie das Aushängeschild der Boblaser. Der gelernte Mechaniker für Betriebs-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik, der heute im Crölpaer Landgut arbeitet, scheffelt förmlich Preise und Urkunden, war mehrfach Landesmeister und bester Schütze des Burgenlandkreises, so dass der den dafür vergebenen Wanderpokal inzwischen behalten durfte. Kürzlich bei den Vereinsmeisterschaften des SV Neidschütz / Boblas musste sich Schneider allerdings Jürgen Richter zweimal geschlagen geben. In den Disziplinen Pistole und Langwaffe gab es jeweils den selben Endstand: Richter vor Schneider, Dritter der Boblaser Franz Gora.

Diese Vereinsmeisterschaften wurden vor dem traditionellen Fackelschießen auf der Boblaser Anlage ausgetragen. 46 Frauen und Männer nahmen am Abend daran teil. Gewertet wurden Aktive und Gäste. Als Modus diente das K.o.-System. Der Sieg bei den Aktiven ging nach Thüringen. Schneider wurde Zweiter. Conny Friedel, die Frau des Vereinsvorsitzenden aus Boblas - Lehrerin an der Pestalozzi-Schule in Naumburg und Protokollführerin des Fackelschießens - gewann in der Kategorie Gäste.

Rund ums Fackelschießen und besonders danach ging es gemütlich zu. Trotz des eisigen Windes und der Schneeschauer. Das Lagerfeuer brannte, und Ortsbürgermeister Werner Lenz, auch Schütze, hatte am Punschausschank alle Hände voll zu tun. Naumburgs Bürgermeister Bernward Küper, der wieder aus eigener Tasche die Pokale gestiftet hatte, schaute vorbei. Auch Petra Schmidt, Einheimische und Sachbearbeiterin der Stadtverwaltung Naumburg für die Ortsteile Neidschütz und Boblas, mischte sich unter die Schützen. Die Schützen bewegen etwas in Boblas, das wissen alle. Sie sind stark im Ortschaftsrat vertreten, stellen mit Werner Lenz den Ortsbürgermeister. "Und auch den Wehrleiter", wie scherzhaft hinzugefügt wurde. Worauf der angesprochene Klaus-Dieter Lange trocken konterte: "Der Wehrleiter ist Mitglied im Schützenverein. Wir sind 20 Jahre älter." Richtig: 2006 wird der Schützenverein, den es seit 1991 wieder gibt, 100 Jahre alt - die Boblaser Feuerwehr dann aber bereits 120. Gute Gründe zum Feiern.