2. Handball-Bundesliga 2. Handball-Bundesliga: Die Fans bejubeln ersten Heimsieg
Bernburg/MZ. - In einem packenden Spiel, das mehr von der Spannung als von der Klasse lebte, bezwangen die Schwarz-Gelben Aufsteiger ASV Hamm mit 28:23 (11:13). "Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Den Sieg haben wir vor allem unseren Fans zu verdanken. Die standen hinter uns und haben uns nach vorn gepeitscht", war nicht nur Spielertrainer Sven Liesegang nach dem ersten Doppelpunktgewinn in der Hinzhalle erleichtert.
Lange Zeit sah es nicht nach einem Erfolg der Gastgeber aus. Die Aktionen der Hausherren waren durch Hektik und Nervosität geprägt. Immer wieder scheiterten die Bernburger am in der ersten Halbzeit glänzend aufgelegten Hammer Keeper Jan Kulhanek. Viele technische Fehler (Fehlabspiele, Stürmerfouls) hemmten den Spielfluss. So rannten die Schwarz-Gelben wie in den bisherigen Heimspielen einem klaren Rückstand hinterher.
Hamm führte nach 16 Minuten mit 10:5. "Spielerisch war unsere Vorstellung sicher nicht das Gelbe vom Ei, aber Einsatz und Kampfgeist stimmten. Auf der Mannschaft lastete ein riesiger Erfolgsdruck", begründet Liesegang, der trotz einer Kapselverletzung ab der 21. Minute die Abwehr verstärkte, die hohe Fehlerquote. Beim 13:17 (40.) schienen alle Messen gesungen, zumal Wojciech Bablewski, der zumindest gute Ansätze zeigte, wegen eines groben Fouls gegen Thomas Rycharski Rot sah. Uwe Mäuer und Robert Lux hatten zu diesem Zeitpunkt schon zwei Zeitstrafen kassiert und mussten sich zurückhalten. Doch nun stemmten sich die Hausherren mit aller Macht gegen die drohende Niederlage.
Mit einem Hattrick auf 16:17 (43.) läutete Lux die Aufholjagd ein. Dmitri Filippow, der alle fünf Siebenmeter eiskalt verwandelte, schaffte mit seinem einzigen Feldtor das 18:18 (48.). Anschließend parierte Martin Ziemer (entschärfte drei Strafwürfe, hielt insgesamt 20 Bälle) den Strafwurf von Rycharski. "Martin hat trotz seines Muskelfaserrisses erstklassig gehalten und Michael Krause bei Kontern auf die Reise geschickt", gab es für den Torhüter ein Extralob vom Coach.
"Muckel" Krause warf die Gastgeber beim 19:18 (49.) erstmals in Führung. Martin Wartmann erhöhte per Hüftwurf auf 20:18, danach verwandelten Krause (2) und Toni Pajung noch drei weitere Konter zum 23:18 (54.) und brachen damit den Widerstand der Gäste. Eine Welle der Begeisterung schwappte durch die Halle. "Wir waren nicht in der Lage, der kämpferischen Einstellung der Bernburger über 60 Minuten Paroli zu bieten. In der entscheidenden Phase haben wir zu schnell den Abschluss gesucht und die Bälle zu leicht abgeschenkt. Da fehlte uns die Abgeklärtheit", so der Kommentar von ASV-Trainer Kay Rothenpieler, der seinen Abwehrstrategen Rob de Pijper (Verdacht auf Nasenbeinbruch) in der zweiten Halbzeit schmerzlich vermisste, zum Einbruch seines Teams zwischen der 40. und 54. Minute. Spielertrainer Liesegang mit seinem Tor zum 27:21 und Mäuer mit einem Kempa-Trick nach Zuspiel von Filippow zum 28:22 setzten die Schlusspunkte unter eine spannende Begegnung. Der letzte ASV-Treffer durch Thorsten Szymanski ging im Bernburger Jubel unter.
SVA Bernburg: Ziemer; Wartmann (2), Leuendorf (2), Krause (5), Lux (6), Liesegang (1), Gutowski, Filippow (6 / 5), Bablewski (2), Pajung (1), Mäuer (3), Luther
ASV Hamm: Kulhanek, Schröder (ab 55.); Rycharski (3), Goga (2), Skarbalius (5), de Pijper (2), Lanci (2), Schneider, Geukes, Wesseling, Skercevic (1), Kreckler (4 / 3), Szymanski (4 / 1)
SR.: Pohl / Seifert (Bernstadt / Görlitz); Zusch.: 800; Zeitstrafen: 16:12 Minuten; Rote Karte: Bablewski (40., grobes Foulspiel); Siebenmeter: 5 / 5:7 / 4; Beste Spieler: Ziemer, Krause, Lux, Filippow - Skarbalius, Kulhanek (1. HZ)