13. Sachsen-Anhalt-Tag 13. Sachsen-Anhalt-Tag: Ein Rückblick auf das Jahr 2009
THALE/MZ. - Immer wieder stoßen Besucher der 15 000-Einwohner-Stadt im Harz, in der am Wochenende der Sachsen-Anhalt-Tag gefeiert wurde, auf große und kleine, fantasievoll geschmückte Puppen mit oder ohne Besen. Der Harz ohne Hexen - unvorstellbar.
Manchmal sind sie auch aus Fleisch und Blut. Dann heißen sie Roxanna, Alexa, Violetta und Spinella, tragen schwarze, rote oder lilafarbene Kostüme und drohen dem Publikum mit dem Hexenschuss. Auf der Bühne erzählen sie als Mitglieder des Vereins "Halberstädter Zeitenreisen" singend und tanzend Episoden aus der Stadtgeschichte, im bürgerlichen Leben arbeiten sie als Lehrerin, Verkäuferin oder Radiologie-Assistentin. "Ich bin schon jahrelang Hexe", sagt Violetta alias Gabi Dworrak. Ein Auftritt einer Schauspieltruppe auf der Burg Falkenstein hat ihr Interesse geweckt.
Die Hexen von Halberstadt gehören zu den rund 10 000 Mitwirkenden des Landesfestes, die etwa 200 000 Besucher in den Harz locken - mit fünf Regionaldörfern, in denen sich die Regionen des Landes vorstellen, mit Musik, Tanz und Shows auf 21 Bühnen. Und gestern mit dem großen Festumzug mit 4 000 Teilnehmern. Dabei war der Besucherandrang so groß, dass es rund um Thale zeitweise zu einem Verkehrschaos kam. Im Stau standen auch die Pendelbusse zwischen den Parkplätzen und der Innenstadt.
Doch am Sonnabendmittag ist der Umzug noch weit weg. Dieter Bergner und seine Mitstreiter haben noch nicht viel mitbekommen vom Sachsen-Anhalt-Tag. Gleich werden die "Südharz-Musikanten" aus Hettstedt die Bühne betreten und zeigen, dass man im Mansfelder Land auch zu jodeln versteht. "Wir müssen nochmal die Aufstellung proben", ruft die musikalische Leiterin Anja Hoffmann. Routiniert stellt sich die Gruppe, die Frauen in Dirndlkleidern, die Männer in Kniebundhosen, in Position. Lampenfieber? Offenbar nicht. Dieter Bergner hat andere Sorgen: "Hoffentlich gibt es auf dem Hexentanzplatz genügend Parkplätze." Dort wartet am Nachmittag der nächste Auftritt.
Wer genug hat vom Bühnenprogramm, kann an einem der zahlreichen Stände fündig werden, an denen sich Kommunen, Vereine oder Firmen präsentieren. Landestypische Spezialitäten wie Salzwedeler Baumkuchen oder Weine aus der Saale-Unstrut-Region fehlen dabei ebenso wenig wie die nächste Gastgeberstadt: Barock gekleidet als August zu Sachsen-Weißenfels, wirbt der Weißenfelser Stefan Lorber für den Sachsen-Anhalt-Tag 2010, der in seiner Heimatstadt stattfinden wird. In seinem dunkelroten Gewand wird Lorber zu einem der beliebtesten Fotomotive in Thale. Neben den Hexen natürlich.