100 Meter Hürden 100 Meter Hürden: Carolin Nytra sprintet ins Halbfinale

Berlin/dpa. - Erst musste sie nach einem Fehlstart zittern, dannentledigte sich Carolin Nytra sicher ihrer ersten WM-Aufgabe. ImVorlauf über 100 Meter Hürden kam die Bremerin am Dienstag bei denLeichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin in 13,03 Sekunden alsDritte ihres Vorlaufes sicher in das Halbfinale. Vor dem ersten Starthatte man der 24-Jährigen die Nervosität deutlich angesehen.
«Schon beim Aufwärmen ist mir das Herz in die Hose gerutscht. Ichwar richtig aufgeregt. Gott sei Dank habe ich das in Spannungumgesetzt. Aber mit dem Fehlstart bin ich wohl übers Zielhinausgeschossen», räumte die deutsche Meisterin ein.
Ihr Freund Sebastian Bayer, von dem im deutschen Team in derWeitsprung-Konkurrenz viel erwartet wird, hatte sie am Morgen nocheinmal aufgemuntert. «Das sieht super aus. Geh raus, mach dein Ding»,hatte er ihr noch zugeflüstert. Am Ende meisterte sie die Aufgabesouverän, auch wenn sie beim Start kein Risiko einging, um nicht eineDisqualifikation zu provozieren. Auf den letzten Metern konnte sie essich sogar erlauben, ein wenig Kräfte zu sparen.
Am Mittwoch im Halbfinale wird dies anders aussehen. «Da gehe ichvolles Risiko. Ich will meine Bestleistung verbessern und mir denTraum vom Finale erfüllen», sagte sie. «Das heute war nur dieGeneralprobe für morgen. Nur wenn dann der Start sitzt, habe ich eineChance.»
Eine «Lovestory» wie bei der deutschen Meisterschaft ist demdeutschen Traumpaar in Berlin wegen des Zeitplans nicht vergönnt. InUlm qualifizierten sich die beiden innerhalb von 116 Sekunden für dieWM. Erst siegte Nytra in persönlicher Bestzeit von 12,78 Sekundenüber 100 Meter Hürden, kurz danach flog Bayer mit 8,49 Metern ganznah an den 29 Jahre alten deutschen Rekord von Lutz Dombrowski (8,54)heran. Danach lagen sich beide in den Armen und küssten sich innig.
«Wir sind gern das Traumpaar der Leichtathletik. Wir verstellenuns ja nicht», räumte Nytra in Berlin ein. Glück bringen sollen derbesten deutschen Hürdensprinterin auch im Halbfinale zwei Teddybären,die sich umarmen. Natürlich ein Geschenk von Sebastian Bayer.