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1. FC Nürnberg 1. FC Nürnberg: Robert Vittek löst Trainerfrage

Von Gerd Münster 17.04.2006, 20:13
Fußball Bundesliga 1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern am Sonntag (16.04.2006) im easyCredit-Stadion in Nürnberg: Robert Vittek (r) vom 1. FC Nürnberg jubelt mit seinem Teamkollegen Jawhar Mnari über das 1:0 . (Foto: dpa)
Fußball Bundesliga 1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern am Sonntag (16.04.2006) im easyCredit-Stadion in Nürnberg: Robert Vittek (r) vom 1. FC Nürnberg jubelt mit seinem Teamkollegen Jawhar Mnari über das 1:0 . (Foto: dpa) dpa

Nürnberg/dpa. - Mit zehn Punkten Vorsprungauf einen Abstiegsplatz wird der «Club» wohl auch in der nächstenSaison in der Bundesliga spielen und von Hans Meyer trainiert werden.Schon in dieser Woche soll der 63-jährige Erfolgscoach seineUnterschrift unter einen Einjahres-Vertrag setzen und damit diezunächst nur bis Saisonende geplante Zusammenarbeit fortsetzen. «Ichgehe davon aus, dass er bleibt», sagte Präsident Michael A. Roth,bevor er den Ostersonntag mit einer Flasche Schampus ausklingen ließ.

Drei Minuten vor dem Ende der dramatischen Partie vor 47 250Zuschauern im ausverkauften Nürnberger WM-Stadion schaffte Vittek mitseinem 13. Saisontreffer Klarheit. «Wenn man vier Spieltage vorSaisonende den Klassenerhalt praktisch in der Tasche hat, ist daseine großartige Leistung», stellte Meyer nach dem fünften Heimsieg inSerie befreit fest. Auf Fragen nach seiner Zukunft sorgte er mithintersinnigem Humor für Gelächter auf der Pressekonferenz, aber imengeren Kreis ließ Meyer fast keine Zweifel, dass er weitermacht.

«Er identifiziert sich mit dem 'Club', er lebt für den Verein»,sagte FCN-Sportdirektor Martin Bader und wertete dies als gutesZeichen, «aber wir müssen noch zwei, drei Gesprächsrunden drehen.»Meyer hat sich wohl für den «Club» entschieden, deshalb empfand erdie Äußerung des Präsidenten, eine Vertragsverlängerung würde sichlohnen, als völlig unpassend. «Wenn von Geld und Teppichen geredetwird, ist das wenig hilfreich», kritisierte Meyer, der beimAmtsantritt einen kleinen Perserteppich geschenkt bekommen hatte.

Kritik übte Meyer auch am Auftritt seiner Mannschaft. «Es war einrichtig schlechtes Spiel von uns und ein sehr glücklicher Sieg. Dasswir solche Spiele gewinnen, ist eine neue Qualität und eine schöneErfahrung», meinte der Thüringer und fügte scherzhaft hinzu: «Wennwir weiter so viel Glück haben, schaffen wir's noch in den UEFA-Cup.»Der Glaube, den personell geschwächten Gegner nach VitteksFührungstor (13.) allein mit spielerischen Mitteln bezwingen zukönnen, wäre Nürnberg zum Verhängnis geworden, wenn Torwart RaphaelSchäfer nach dem Ausgleich von Thomas Paulus (62.) nicht mitGlanzparaden einen verdienten Lauterer Sieg verhindert hätte.

So stehen die Pfälzer trotz einer starken Leistung am Abgrund.Fassungslos und mit Tränen in den Augen warfen sich die Spieler nachder bitteren Pleite auf den Rasen. «Wenn man die Chancen nicht nutzt,wird man bestraft», sagte der zweifache Torschütze Halil Altintop(20./48.) und gab zu bedenken, «dass bei den jungen Spielern dieNerven nicht mitspielen.» Aufgesteckt haben die Lauterer aber nochnicht. «Wenn wir diese Klasseleistung noch vier Mal abrufen können,haben wir noch eine Chance», sagte Trainer Wolfgang Wolf, der beiseinem Ex-Club auch eine persönliche Niederlage erlebte. «Die Torehaben wir ihm doch geschenkt», sagte er über Vittek. Der genoss die«süße Rache» an Wolf, der ihn einst als Versager abgestempelt undfast aus Nürnberg vertrieben hatte: «Ich habe damals viel gelitten.Umso mehr habe ich jetzt mein Glück verdient.»

Fußball Bundesliga 1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern am Sonntag (16.04.2006) im easyCredit-Stadion in Nürnberg: Trainer Hans Meyer vom 1. FC Nürnberg steht auf dem Fußballplatz. Der 1. FC Nürnberg gewann 3:2. (Foto: dpa)
Fußball Bundesliga 1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern am Sonntag (16.04.2006) im easyCredit-Stadion in Nürnberg: Trainer Hans Meyer vom 1. FC Nürnberg steht auf dem Fußballplatz. Der 1. FC Nürnberg gewann 3:2. (Foto: dpa)
dpa