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1. Bundesliga 1. Bundesliga: Jens Jeremies greift an

Von Klaus Bergmann 08.01.2002, 15:33
Jens Jeremies ist verletzt. (Foto: dpa)
Jens Jeremies ist verletzt. (Foto: dpa) dpa

Marbella/dpa. - Sein Selbstbewusstsein und sein großerEhrgeiz haben während der langen Verletzungspause, in der sogar dieFortsetzung seiner Karriere ernsthaft in Gefahr geraten schien, nichtgelitten: «Ich weiß, was ich kann. Ich weiß, ich bin wichtig für dieMannschaft.»

Auch wenn die ganze Konzentration zunächst nur auf das Comebackbeim FC Bayern ausgerichtet ist («Die Nationalmannschaft ist ganzweit weg»), ist die Weltmeisterschaft in Südkorea und Japan als derSaison-Höhepunkt auch bei ihm fest im Hinterkopf. «Ich habe großeZiele. Vier Titel sind zu gewinnen, den einen oder anderen möchte ichholen», sagte Jeremies, der dabei die Champions League, die deutscheMeisterschaft und den DFB-Pokalsieg mit den Bayern sowie den WM-Titelmit der DFB-Auswahl meinte.

Nachdem es im alten Jahr nur noch zu einem Kurz-Comeback im DFB-Pokalspiel beim VfL Osnabrück (2:0) gereicht hatte, ist für dengebürtigen Görlitzer die Zeit der Bescheidenheit ab sofort vorbei.Beim DFB-Pokal-Achtelfinale am 23. Januar gegen den VfL Wolfsburgwill er wieder erste Wahl bei den Bayern sein: «Der Trainer weiß,dass er nicht auf mich verzichten kann», verkündete Jeremies.

Angriff heißt die Devise, für ihn und den FC Bayern. «Wir habenein Höllen-Halbjahr vor uns», weiß Jeremies, der aber an ein gutesEnde bei der Jagd auf Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund glaubt:«Spielstark angefangen haben die anderen Mannschaften schon oft, aberam Ende waren wir immer die Nervenstärksten», begründete er.

Für seine großen Ziele hat Jeremies sogar auf Urlaub verzichtet.«Ich habe 2001 sechs Monate Urlaub gemacht. Am 28. Dezember bin ichwieder ins Training eingestiegen», so der 28-malige Nationalspieler.Das sieht man in Marbella: Jeremies marschiert beim Training vorneweg, gibt die lautesten Kommandos auf dem Platz.

Für den Champions-League-Triumph hatte der Mittelfeldspieler imvergangenen Jahr sogar «seine Gesundheit riskiert», wie VizepräsidentKarl-Heinz Rummenigge dankbar vermerkte. Nach seinem 2:1-Siegtor imHalbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid am 9. Mai musste er auf dasEndspiel in Mailand verzichten. Stattdessen folgte in der Sommerpauseeine zweite Operation am rechten Knie. «Ich fühle mich sehr gut, ichbin schmerzfrei», berichtete Jeremies, der nach vielen Verletzungendennoch vorsichtig geworden ist. «Man kann nicht reingucken ins Knie.Ich habe mir abgewöhnt, weit nach vorne zu schauen.»