1. Bundesliga 1. Bundesliga: Hellwache Hamburger spielen gegen Freiburg 4:0
Hamburg/dpa. - Der neue Trainer Thomas Doll hat Bundesliga-DinoHamburger SV aus dem Tiefschlaf erweckt und dem umstrittenen SergejBarbarez Beine gemacht. Mit seinen drei Toren (28./51./57.) und derVorlage zum Führungstreffer durch Emile Mpenza (5.) beim 4:0 (2:0)-Erfolg am Mittwochabend über den SC Freiburg war der zuletzt sogescholtene Bosnier der Spieler des Tages in der AOL-Arena. Nach demschlechtesten Saisonstart in der Club-Geschichte schaffte der HSV imzweiten Spiel unter dem Toppmöller-Nachfolger den zweiten Sieg undzeigte endlich wieder Fußball-Feinkost. Vor 37 967 Zuschauern war dervierte Saisonerfolg der Hanseaten gegen die nach einem Platzverweisgegen Boubacar Diarra ab der 19. Minute dezimierten Freiburger zukeiner Zeit gefährdet.
«Ich freue mich wahnsinnig für die Mannschaft. Sie hat tollgespielt und toll gekämpft», meinte Doll nach dem klaren Erfolg. SCF-Trainer Volker Finke erkannte die deutliche Überlegenheit derHamburger an. «Der Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung», sagteFinke.
Nach der starken Vorstellung scheint der HSV für das Nordderby beiMeister Werder Bremen am Samstag gerüstet. Drei Tage nach dem Erfolgüber den bis dahin ungeschlagenen VfB Stuttgart mussten dieFreiburger beim Gastspiel im Norden auf ihren SiegtorschützenAlexander Iaschwili (Wadenprellung) verzichten. Trotzdem begann dasTeam von Finke offensiv, doch der Mut der Breisgauerwurde gnadenlos bestraft. Barbarez spielte blitzsauber auf Mpenza,der dem früheren HSV-Schlussmann Richard Golz mit einem platziertenSchuss keine Chance ließ.
Im ersten Heimspiel unter Doll wirkte der HSV wie verwandelt. DieZuschauer staunten und feierten ihr Team mit Ovationen. Die neuformierte Abwehrkette um Kapitän Daniel van Buyten und YoungsterRene Klingbeil stand wie ein Bollwerk. Über Kampf fand man ins Spielund suchte den Erfolg immer wieder über die Flügel. Als Diarra denJapaner Naohiro Takahara nur mit einer «Notbremse» stoppen konnte unddie Rote Karte sah, kam der HSV noch besser in Fahrt. Mustergültigbediente Björn Schlicke wenig später Barbarez. Mit dem Kopf erzielteder frühere Bundesliga-Torschützenkönig seinen ersten Saisontreffer.Nach der Pause setzte der Bosnier noch zwei drauf und überwand nachgenauem Beinlich-Paß SC-Keeper Golz zum zweiten und wenig später zumdritten Mal. Als Romeo für Barbarez (69.) kam, wurde der Matchwinnerfrenetisch gefeiert.
Bei seiner Heimpremiere klatschte Doll seine Spieler vor demAnpfiff ab. Auf dem Rasen demonstrierten die Profis das neueEinheitsgefühl und bildeten einen Kreis. «Der Trainer hat eineEuphorie entfacht und eine gute Stimmung reingebracht, wie ich esnoch nie bei einem Trainerwechsel erlebt habe», sagte der verletzteBastian Reinhardt. Als prominentes Opfer hatte Doll seinenNationalspieler Christian Rahn aus dem Kader gestrichen.