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Volleyball Volleyball: Nun in Bad Dürrenberg zu Hause

Von Anke Losack 07.08.2013, 07:56
Spergaus Artur Augustyn (hinten) versucht den Ball am Dresdner Philipp Collin vorbei zu spielen.
Spergaus Artur Augustyn (hinten) versucht den Ball am Dresdner Philipp Collin vorbei zu spielen. WÖLK/ARCHIV Lizenz

Spergau/MZ - Ein kleiner Blondschopf jagt auf dem Hartplatz hinter der Spergauer Jahrhunderthalle dem Ball hinterher. Er spielt Fußball. Mit einem Volleyball. Dann hat er offenbar keine Lust mehr, legt sich bei strahlenden Sonnenschein auf die weichen Tartanmatten und macht die Augen zu. Immerhin hat es sich ja auch sein Papa Artur Augustyn mehr oder weniger gemütlich gemacht. Mit dem Bauch liegt er auf einem Pezziball. Die Beine und Arme in der Luft, balanciert er auf der großen roten Kugel. Mit ihm machen das fünf weitere Volleyballer. Unter den Augen der Trainer des Volleyball-Bundesligisten Chemie Volley Mitteldeutschland, Ulf Quell und Jan Kahlenbach, absolvierten sechs Spieler gestern ein Training.

Doch nur einer von denen hat bei den Volleyball-Piraten derzeit einen Vertrag: Florian Völker. Artur Augustyn war wie vier weitere zum Test und kämpft dabei darum, dass der CVM auch in der kommenden Saison sein Arbeitgeber sein wird. „Aber das entscheidet sich ja erst am 15. August“, sagt der 30-Jährige während er sich nach dem Training im Freien einen neues T-Shirt anzieht und auf das Hallenparkett zum Balltraining geht.

Gelernter Bankkaufmann

Sohnemann Alex hat sich mittlerweile das I-Pad geschnappt und auf einer Bank in der Jahrhunderthalle Platz genommen. „Ab 1. September geht er in den Kindergarten“, sagt Artur Augustyn stolz und fügt dann an: „Ich bin mit meiner Familie nach Bad Dürrenberg gezogen.“ Ein Zeichen des Polen, dass er sich in der Region wohlfühlt und sich voll und ganz auf den Sport konzentrieren will. Wenn er seine Frau und Sohn Alex nämlich früher besuchen wollte, musste er 500 Kilometer bis in die Heimat fahren.

Das ist nun vorbei. Seine Frau Alicia und Sohn Alex haben einen deutschen Pass. „Meine Frau geht hier arbeiten und Alex soll dann auch hier zur Schule gehen“, sagt Artur Augustyn. Aber hat er sich auch einen Plan B zurecht gelegt, wenn er vom Verein keinen Vertrag bekommt? Wie soll es dann für ihn weitergehen? „Dann muss ich arbeiten gehen“, sagt er. Bankkaufmann habe er gelernt, doch vor etwa sechs Jahren hatte er das letzte Mal Kontakt mit diesem Beruf. „Das wird also schwierig“, meint er. „Ich spiele seit 18 Jahren Volleyball“, fügt Augustyn an und sagt fast flehend „ich will noch weitermachen.“

Zwei Slowaken im Blick

Neben seinem Ehrgeiz und unbändigen Willen ist Artur Augustyn aber immer auch der Spieler in der Mannschaft, der für Spaß sorgt. So mussten auch gestern beim Training die fünf, meist zehn Jahre jüngeren Spieler, über seine gelegentlichen Späße lachen. Die, die sich Ulf Quell für diese Woche zum Sichtungstraining eingeladen hat, sind zwei deutsche und zwei slowakische Volleyballer. Phillip Trenkler (Außenangriff, 20) und Dennis Hefter (Libero, 20) spielten in der vergangenen Saison in der ersten Bundesliga beim VCO Berlin, der Bundesstützpunktmannschaft des Deutschen Volley-Verbandes. Ulf Quell kennen sie bereits ganz gut, bestätigt Hefter. „Wir haben unter ihm in der Junioren-Nationalmannschaft gespielt.“ Im Blick hat Ulf Quell auch die beiden Slowaken Filip Palgut (Zuspieler, 21) und Tomas Halanda (Block, 21). Im April dieses Jahres wurde Palgut ins slowakische Nationalteam berufen. Er spielte in der vergangenen Saison beim VC Amstetten (Österreich). Halanda war in seinem Heimatland beim Volley Team Bratislava aktiv. Die Entscheidung, ob alle vier Piraten werden, könnte nächste Woche fallen.