Kampf gegen Ilja Mezencev : Tom Schwarz - Ilja Mezencev: Eine Pleite wäre für Schwarz jetzt fatal

Halle (Saale) - Diesmal musste Tom Schwarz nicht reden. Beim öffentlichen Training am späten Mittwochnachmittag im Magdeburger City Carré ließ der Schwergewichtsboxer die Fäuste sprechen. Und lieferte dem Publikum so schlagstarke Argumente, doch auch zu seinen nächsten Kampf am Samstag in die Stadthalle der Landeshauptstadt gegen Ilja Mezencev zu kommen.

Tags zuvor bei der Pressekonferenz hingegen hatte sich Schwarz noch wortkarg gezeigt, nur von den schlimmsten drei Monaten seines Lebens gesprochen, die hinter ihm liegen. Sich erklären wollte er nicht.

Schwer zu glauben, dass das der gleiche Boxer ist, der noch vor seinem letzten großen Kampf beste Eigenwerbung betrieben hatte. Mit Englands Superstar Tyson Fury hatte sich der Hallenser im Juni in Las Vegas die Bälle professionell zugespielt. Seine Performance an der Kultstätte des Boxsports stand der des Ex-Champions kaum nach. War der frühe K.o. später im Ring schuld an Schwarz’ verlorener Unterhaltsamkeit?

Bei der Wahl seines nächsten Gegners hat die Niederlage sicher eine Rolle gespielt. Nach dem Klitschko-Bezwinger Fury soll nun ein Aufbaugegner helfen, das Vertrauen in das eigene Vermögen zu zementieren. Eine Pleite jetzt wäre für den SES-Boxer fatal.

Ilja Mezencev scheint geradezu prädestiniert für diesen Part. Der Deutsch-Kasache hatte nämlich schon einmal gegen Schwarz im Ring gestanden. Vor knapp vier Jahren war das in Dessau. Der Sachsen-Anhalter hatte sich damals seinen ersten WM-Gürtel sichern können - wurde danach als weltbester Junior seines Limits im Weltverband WBO gefeiert.

Schwarz weiß also, dass die Aufgabe lösbar ist. Auch wenn Mezencev versichert, seitdem gewachsen zu sein. Physisch zumindest scheint das nicht der Fall zu sein. Der 23-Jährige wirkt neben 110-Kilo-Mann Schwarz immer noch schmalbrüstig. Und psychisch? Die Antwort darauf gibt es am Samstag. (mz)