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SV Halle Lions SV Halle Lions: Basketball-Damen völlig von der Rolle

Von Christoph Karpe 14.12.2015, 09:26
Sasha Tarasava (M.) dribbelt sich fest.
Sasha Tarasava (M.) dribbelt sich fest. Archiv/Schulz Lizenz

Halle (Saale) - Cornelia Demuth stand lange nach der Schlusssirene in der Erdgas Arena und schaute den Kindern zu, die gerade versuchten, Basketbälle im Korb zu versenken. Was nur selten gelang. Es kam wie ein nahtloser Anschluss an das Spiel der Profis zuvor daher. Dies ging der Geschäftsführerin der SV Halle Lions immer noch mächtig an die Nieren. Sie schaute jedenfalls so bedient drein, als hätte sie gerade erfahren, dass sie in diesem Jahr von der Liste der Weihnachtsgeschenke-Empfänger gestrichen worden sei.

Sage und schreibe 40:76 hatte das Lions-Team zuvor das Pokal-Achtelfinale gegen Marburg verloren. Aus der Traum von einem Final-Turnier in eigener Halle. „Es war schon teilweise ernüchternd, ein Klassenunterschied“, musste Cornelia Demuth die Pleite des Bundesliga-Sechsten gegen den - Fünften kommentieren.

Leistungs-Tiefpunkt der Saison

Ratlosigkeit schwang in ihrer Stimme mit. Nach den deftigen Liga-Rückschlägen zuvor in Herne (53:76) und danach gegen Wasserburg (70:106) erlebten die etwa 300 Fans am Sonntag die Lions am Leistungs-Tiefpunkt der Saison.

„Wir hatten 19 Ballverluste in Halbzeit eins, die wurden gnadenlos bestraft. Im Angriff haben wir nichts gebacken gekriegt“, sagte Coach René Spandauw hinterher griesgrämig, Nach dem gruseligen Tohuwabohu in den ersten 20 Minuten lagen die Lions 19:45 zurück. „Da wusste ich, dass nichts mehr geht“, so Spandauw. Und beim Stand von 40:66 setzte er 4:40 Minuten vor Schluss auf die zweite Reihe, auf seine Teenager, damit die Erfahrung sammeln.

Horn fällt aus

Die Gründe für die Schlappe: Diesmal erwischte auch Sasha Tarasava einen rabenschwarzen Tag. Die Weißrussin, die bei ihren Alleingangversuchen an Marburgs Defensive zerschellte, erzielte nur acht Punkte. Genauso viele wie die ehemalige Hallenserin Julia Gaudermann aufseiten der Gäste. Auch, dass sich Kaneisha Horn in der 24. Minute (25:47) am Sprunggelenk verletzte und ausfiel, passte zum Desaster.

Doch am ernüchterndsten war die Erkenntnis: Auch im dritten Spiel ohne Laura Hebecker (Kreuzbandriss) findet die Mannschaft keine neue Ordnung. „Wir suchen intensiv Ersatz“, sagt Demuth. Eine Topspielerin haben die Lions dringend nötig. (mz)