Reitsport Vielseitigkeit: Deutsches CHIO-Team nur auf Platz vier
Beim Nationenpreis enttäuscht das Gastgeber-Team. Im Einzel verzichtet Michael Jung auf den möglichen Sieg. Den holt sich eine andere Deutsche.
Aachen - Die deutsche Vielseitigkeits-Nationalmannschaft enttäuscht und kommt beim CHIO in Aachen am vorletzten Turniertag nur auf Rang vier. Ohne seine besten Paare, die aufgrund der Olympischen Spiele geschont wurden, blieb die Gastgeber-Equipe ohne Chance. Den Nationenpreis gewann die Equipe aus Großbritannien vor dem US-Team und Irland.
Als Entschädigung für die Fans gab es allerdings einen Heimerfolg im Einzel. Julia Krajewski ging mit Nickel als Führende in die Prüfung und ritt trotz eines Missgeschicks zum Sieg. Ihr Pferd habe „leider recht früh“ ein Hufeisen verloren, erklärte Krajewski das Problem: „Das habe ich hier und da gemerkt.“ Platz zwei sicherte sich Calvin Böckmann aus Warendorf mit The Phantom Of The Opera vor der Britin Laura Collett mit Dacapo.
Auf einen möglichen Sieg verzichtete Michael Jung. Der dreimalige Olympiasieger aus Horb führte mit Chipmunk nach Dressur und Springen, trat aber im Gelände nicht an. Jung ist mit Chipmunk für Paris nominiert und nutzte die beiden Prüfungen am Freitag lediglich als Training unter Wettkampfbedingungen. „Es wäre natürlich schön gewesen, hier zu gewinnen.“, sagte Jung: „Aber wir fokussieren uns auf das Hauptziel.“
Die Taktik war mit Bundestrainer Peter Thomsen abgesprochen. Das galt genauso für das Vorgehen von Sandra Auffarth mit Viamant und Christoph Wahler mit Carjatan: Beide ritten zwar am Samstag ins Gelände, brachen aber nach Hindernis 16 ab, um die Pferde für Paris zu schonen.