Leichtathletik US-Frauen-Staffel dicht am Weltrekord - Tamberi früh raus
Zum Abschluss der Leichtathletik-Abende von Paris gibt es fast noch einen Weltrekord. Italiens Hochsprung-Ass Gianmarco Tamberi scheidet nach erneuten Problemen früh aus.
Saint-Denis - Mit ihren Staffel-Siegen über 4x400 Meter haben die Lauf-Asse der USA die olympischen Leichtathletik-Wettbewerbe im Stade de France beendet. Die haushoch überlegenen Amerikanerinnen verfehlten in 3:15,27 Minuten den Weltrekord, den das Quartett der damaligen Sowjetunion 1988 bei den Spielen in Seoul aufgestellt hatte, nur um eine Zehntelsekunde.
Norwegens Lauf-Star Jakob Ingebrigtsen revanchierte sich für seine Olympia-Niederlage über 1500 Meter und gewann erstmals die Goldmedaille über 5000 Meter. Der 23 Jahre alte Weltmeister ließ der Konkurrenz in 13:13,66 Minuten keine Chance.
Wieder Wirbel um Tamberi
Italiens Top-Leichtathlet Gianmarco Tamberi sorgte vor seinem Start im Hochsprung-Finale für neuen Wirbel. Am Morgen des Wettkampftages berichtete der Weltmeister via Instagram davon, dass er erneut eine Nierenkolik erlitten und starke Schmerzen habe. Beim Wettbewerb am Abend im Stade de France scheiterte er dann nach übersprungenen 2,22 Metern dreimal an 2,27 Metern und schied tränenreich aus.
In Tokio hatte sich Tamberi den Olympiasieg mit Mutaz Essa Barshim aus Katar geteilt, der mit 2,34 Metern diesmal Dritter wurde. Olympiasieger wurde der Neuseeländer Hamish Kerr im Stechen. Kerr und der Amerikaner Shelby McEwen meisterten jeweils 2,36 Meter. Ein weiterer gelungener Versuch über 2,34 Meter bescherte Kerr dann den Sieg.
Kenias Lauf-Star Faith Kipyegon krönte sich nach Silber über 5000 Meter zum dritten Mal zur 1500-Meter-Olympiasiegerin. Die Weltrekordlerin gewann in 3:51,29 Minuten.
800 Meter fast in Weltrekordzeit
Bei seinem Sieg über 800 Meter lief der WM-Zweite Emanuel Wanyonyi aus Kenia in 1:41,19 Minuten nur um knapp drei Zehntelsekunden am Weltrekord seines Landsmanns David Rudisha vorbei. Rudisha war 2012 in London in 1:40,91 Minuten zu Gold gestürmt.
Drei Jahre nach Gold über die 100 Meter Hürden in Tokio musste sich Jasmine Camacho-Quinn aus Puerto Rico in 12,36 Sekunden diesmal mit Bronze begnügen. Die Amerikanerin Masai Russell gewann in 12,33 Sekunden knapp vor der von 70.000 Fans stürmisch bejubelten Französin Cyrena Samba-Mayela (12,34). Speerwurf-Gold ging mit 65,80 Metern an Weltmeisterin Haruka Kitaguchi aus Japan.
Am Abend der Siegerehrung von Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye waren keine deutschen Starter im Stade de France dabei.