Radsport Teamchef zu Streit um Alaphilippe: „Vielleicht ein Fehler“
Der belgische Rad-Manager Patrick Lefevere attackiert seinen Topstar und dessen Lebensgefährtin, die zugleich Chefin der Tour de France der Frauen ist. Das sorgt für großen Wirbel.
Brüssel - Nach seiner scharfen Attacke gegen den zweimaligen Weltmeister Julian Alaphilippe hat der umstrittene Radsport-Manager Patrick Lefevere eingeräumt, „vielleicht einen Fehler gemacht“ zu haben.
Zuvor hatte ein Interview des Belgiers im TV-Magazin „Humo“ hohe Wellen geschlagen. Darin hatte Lefevere seinem französischen Star-Fahrer „zu viel Party, zu viel Alkohol“ vorgeworfen. „Julian steht stark unter dem Einfluss von Marion Rousse. Vielleicht zu stark“, sagte Lefevere demnach über Alaphilippe, der mit der Tour-de-France-Direktorin liiert ist.
Rousse, früher selbst Radsportlerin und Chefin der Frauen-Tour, reagierte mit deutlichen Worten in Richtung Lefevere, der immer wieder mit seinen Kommentaren für Aufsehen sorgt. „Was auch immer Herr Lefevere für mich empfindet, es ist inakzeptabel, unser Privatleben so anzugreifen, wie er es tut“, schrieb Rousse auf X, vormals Twitter: „Aber nein, ich trinke keinen Alkohol, habe das nie getan. Ich trinke auch nicht auf Partys, denn mit einem Dreijährigen sind wir morgens lieber in Form.“ Er solle mehr Respekt und Klasse zeigen. Alaphilippe selbst verzichtete wenige Tage vor seinem Saisonstart beim Klassiker Omloop Het Nieuwsblad, sich zu der Angelegenheit zu äußern.
Lefevere relativiert seine Aussagen
Lefevere versuchte unterdessen, seine Aussagen zu relativieren. „Das Interview dauerte vielleicht drei Stunden und die Passage über Julian vielleicht drei Minuten. Und wie so oft, mein Niederländisch wurde nicht immer gut übersetzt“, meinte der 69-Jährige. Seine Aussagen hätten sich auf November 2022 bezogen, nun sei man in 2024.
Alaphilippe gehört zu den Topverdienern im Team Soudal-Quick Step. Der Franzose holte in seiner Karriere zweimal den WM-Titel, gewann den Frühjahrsklassiker Mailand-Sanremo und fuhr zu sechs Etappensiegen bei der Tour de France. Seit gut zwei Jahren fährt er aber seiner Bestform hinterher.