Radsport Teamchef bestätigt: Lennard Kämna verlässt Red Bull
Lennard Kämna gewann für das Team Red Bull Etappen bei der Tour, beim Giro und der Vuelta. Am Ende des Jahres wird er die Mannschaft auf eigenen Wunsch verlassen.
Pau - Das deutsche Radsport-Topteam Red Bull verliert ein weiteres Aushängeschild. Lennard Kämna wird die Mannschaft am Ende der Saison verlassen. Das bestätigte Teamchef Ralph Denk im Podcast von OVB Media. Laut Regularien darf das neue Team des Tour-Etappensiegers erst vom 1. August an bekanntgegeben werden, Spekulationen zufolge geht Kämna zu Lidl-Trek. Nach Emanuel Buchmann ist der Rundfahrt-Spezialist der nächste namhafte Abgang.
„Er wird die Mannschaft zum Jahresende verlassen. Das macht mich ein Stück weit schon traurig“, sagte Denk. „Er hat es beendet, das ist seine Entscheidung. Wir werden ihn bis zum Ende unterstützen.“ Er hoffe zudem, dass Kämna in dieser Saison noch einmal „unser Trikot tragen kann und einen würdigen Abschied bekommt“.
Kämna war im April im Trainingslager auf Teneriffa mit einem Auto kollidiert und hatte dabei unter anderem ein schweres Thoraxtrauma mit Rippenfrakturen und einer Lungenprellung erlitten. Mittlerweile sitzt der 27-Jährige wieder auf dem Rad und trainiert.
„Geld wird zur Seite gelegt“
Kämnas Vertrag läuft am Saisonende aus. Nach dpa-Informationen gab es bereits im vergangenen Herbst erste Versuche des Team-Managements, diesen zu verlängern. Der Trainingsunfall sorgte dann jedoch für Zurückhaltung. „Man hat sich von unserer Seite aus nach dem Unfall mit dem Management verständigt, dass wir das erst einmal auf Eis legen und abwarten müssen. Gleichzeitig haben wir gesagt, Platz ist frei und Geld wird zur Seite gelegt, wenn die Reha in die richtige Richtung geht, wollen wir verlängern“, sagte Denk.
Doch zu konkreten Verhandlungen sei es dann nicht gekommen. „Lennard hat sich für etwas anderes entschieden. Ich bin da persönlich nicht böse. Wir haben tolle Erfolge gefeiert, haben Hochs und Tiefs durchlebt“, sagte Denk. Kämna war 2020 zum Team gestoßen, feierte insgesamt neun Siege und fuhr 2023 beim Giro d'Italia trotz Krankheit auf Platz neun der Gesamtwertung.