Sieg im Heimrennen Ski-Ass Brignone feiert vorzeitigen Gesamtweltcup-Triumph
Sie ist die dominierende Fahrerin der Saison: Ausgerechnet bei ihrem Heimrennen feiert Federica Brignone den Triumph im Gesamtweltcup. Für eine Deutsche läuft es einen Tag nach dem Sieg nicht gut.

La Thuile - Skirennfahrerin Federica Brignone hat den Super-G von La Thuile gewonnen und kann damit vorzeitig den Triumph im Gesamtweltcup feiern. Die Italienerin setzte sich bei ihrem Heimrennen mit nur einer Hundertstelsekunde Vorsprung vor Teamkollegin Sofia Goggia durch; Dritte wurde Romane Miradoli aus Frankreich (+0,05 Sekunden). Die Deutsche Emma Aicher, die tags zuvor noch den ersten Super-G von La Thuile gewonnen hatte, schied diesmal nach einer Zwischenbestzeit und einem Fahrfehler aus.
Damit war der Coup von Brignone unweit ihres Heimatortes perfekt. Die 34-Jährige und damit älteste Weltcup-Siegerin der Geschichte geht mit 382 Punkten Vorsprung auf Lara Gut-Behrami in die letzten vier Rennen. Weil ihre Schweizer Rivalin beim Saisonfinale in Sun Valley (USA) aber auf einen Start im Slalom verzichten dürfte - und dort ohnehin keine Chancen auf eine Topplatzierung hätte - ist Brignone der Vorsprung nicht mehr zu nehmen.
Gefühlschaos bei Brignone - Tränen bei der Mama
Im Ziel nahm die Riesenslalom-Weltmeisterin bereits Glückwünsche entgegen, ihre Mutter vergoss auf der Tribüne Freudentränen. „Das ist verrückt“, sagte Brignone im ZDF. „Es war mein Ziel, vor meinen Leuten hier zu feiern. Das sind jetzt hier sehr große Emotionen. Der Gesamtweltcup war immer mein größter Traum. Und das ist jetzt schon mein zweites Mal.“ Bereits 2020 hatte sie die große Kristallkugel für den Erfolg im Gesamtweltcup gewonnen.
In diesem Winter könnten für sie sogar noch drei Disziplinwertungen dazukommen: Im Super-G-Klassement hat sie vor dem finalen Rennen fünf Punkte Vorsprung auf Gut-Behrami, in der Abfahrt führt sie mit 16 Zählern vor Cornelia Hütter aus Österreich. Im Riesenslalom beträgt ihr Rückstand auf die Neuseeländerin Alice Robinson vor dem letzten Event nur 20 Zähler.
Aicher verpatzt Double: „Dumm von mir“
Emma Aicher indes erlebte eine Enttäuschung. 24 Stunden nach ihrem Sieg auf der sehr kurzen Strecke im Aostatal verpatzte sie ein paar Schwünge und fuhr dann an einem Tor vorbei. „Das war dumm von mir“, sagte sie. Teamkollegin Kira Weidle-Winkelmann verpasste mit zwei Sekunden Rückstand die Top 25 klar.