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Basketball Playoffs: Titel für Bayern „Pflicht“

Die Basketballer des FC Bayern sind erster Anwärter auf die Meisterschaft in diesem Jahr. Ein Weltmeister macht eine klare Ansage. Doch auch der Rest freut sich auf die Playoffs.

Von Lars Reinefeld und Manuel Schwarz, dpa Aktualisiert: 16.05.2024, 12:29
Andreas Obst will mit dem FC Bayern deutscher Meister werden.
Andreas Obst will mit dem FC Bayern deutscher Meister werden. Daniel Löb/dpa

München - Alle gegen den FC Bayern! Mit dem Beginn der Playoffs an diesem Wochenende geht die Jagd auf den Topfavoriten so richtig los.

Das Starensemble von der Isar geht als Anwärter Nummer eins auf den Meistertitel in die heiße Saisonphase der Basketball-Bundesliga und macht aus seinen Ambitionen keinen Hehl. „Der Titel ist dieses Jahr Pflicht“, sagte der Münchner Weltmeister Andreas Obst vor Beginn der K.-o.-Runde. „Wir haben die Qualität, um gegen jeden Gegner zu bestehen.“

Auch Bayern-Coach Pablo Laso hält vor seinen ersten Playoffs in Deutschland nichts von Zurückhaltung. „Wir sind der Favorit, weil wir in den vergangenen zehn Monaten das beste Team in Deutschland sind. Wir sind Tabellenerster und spielen gut“, sagte der Spanier, der mit seiner Mannschaft in dieser Saison allerdings auch einige Rückschläge hinnehmen musste. Vor allem in der Euroleague konnten die Bayern die Erwartungen nicht erfüllen und waren trotz hochkarätiger Verpflichtungen im Sommer eigentlich nie ein ernsthafter Anwärter auf die Playoffs.

Pesic fordert den Titel

Immerhin gelang im nationalen Pokal-Wettbewerb der Titelgewinn, doch Geschäftsführer Marko Pesic reicht das nicht. „Wir wollen als Meister den SAP Garden beziehen“, sagte Pesic mit Blick auf die neue Arena im Olympiapark, in der die Bayern ab der kommenden Saison einige ihrer Heimspiele austragen werden.

Der letzte Meistertitel liegt allerdings bereits vier Jahre zurück. Seitdem wurden dreimal Alba Berlin (2020 bis 2022) und im Vorjahr überraschend ratiopharm Ulm Meister.

Münchens Kapitän Vladimir Lucic forderte daher etwas mehr Demut. „Ich sehe uns nicht als Favorit, denn wir haben einige Jahre den Titel nicht mehr gewonnen“, sagte der Serbe, der wie der komplette Kader rechtzeitig für die Playoffs gesund ist.

Die Auftakthürde gegen die MHP Riesen Ludwigsburg oder die Veolia Towers Hamburg, die den letzten Playoff-Teilnehmer in den neu geschaffenen Play-Ins erst am Donnerstagabend ausspielten, dürfte für die Münchner daher nur ein lockeres Warmlaufen sein.

Berlin ist heiß auf die Playoffs

Doch danach dürfte der Weg zum Titel kein Selbstläufer werden. Alba Berlin, Titelverteidiger ratiopharm ulm, Europapokalsieger Niners Chemnitz - auch die anderen Topteams der Liga wollen ein Wörtchen um die Meisterschaft mitreden.

„Wir haben Bock drauf und sind heiß auf die Playoffs“, sagte Alba-Kapitän Johannes Thiemann. Die Berliner eröffnen die Playoffs an diesem Freitag (18.30 Uhr/Dyn) mit Spiel eins der Best-of-Five-Serie gegen die Telekom Baskets Bonn. Der Vizemeister hatte sich in seinem Play-in-Duell klar gegen Ludwigsburg durchgesetzt.

„Wir wollen ins Finale“, kündigte Weltmeister Thiemann an. In der vergangenen Saison war Alba allerdings überraschend bereits im Viertelfinale am späteren Meister ratiopharm Ulm gescheitert. „Ich hoffe, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Aber Ulm hatte damals einen Run, da sehe ich Bonn gerade nicht“, so Thiemann.

Besonders Unterstützung für Alba

Die Berliner setzen in den kommenden Wochen auf ganz besondere Unterstützung. Trainer-Legende Aito Garcia Reneses ist für ein paar Wochen in der Hauptstadt. Der Spanier war vier Jahre lang Alba-Trainer, bevor er 2021 an den heutigen Chefcoach Israel Gonzalez übergab.

„Mit seiner Erfahrung und seinem Wissen ist er immer hilfreich. Das ist ein großes Upgrade für das Team. Er kann den Spielern helfen und auch mir Ratschläge geben“, sagte Gonzalez.

Und was macht der Titelverteidiger? Der sicherte sich am letzten Spieltag noch Platz vier und damit den Heimvorteil in der Viertelfinalserie gegen das Überraschungsteam der Würzburg Baskets. Das Selbstvertrauen ist deshalb wieder groß. „Mit der Truppe ist alles möglich“, sagte Karim Jallow. „Wir sind die Favoriten“, sagte der Amerikaner L.J. Figuero sogar.