Radsport Nada: Bewusstsein für saubereren Radsport gewachsen
Die Nationale Anti-Doping-Agentur attestiert dem Radsport, dass sich in Bezug auf den Missbrauch verbotener Mittel einiges verbessert hat. Gerade Doping-Skandale der Vergangenheit hätten viel bewegt.
Bonn - Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) sieht im weltweiten Radsport eine positive Entwicklung beim Umgang mit Doping.
„Es ist zumindest viel passiert, vor allem durch die Maßnahmen des Radsport-Weltverbandes und der Welt-Anti-Doping-Agentur“, sagte Lars Mortsiefer, Vorstandsvorsitzender der Nada, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Doping-Skandale im Radsport Ende der 1990er waren ja unter anderem der Beweggrund, dass sich einiges bewegt hat.“
Das Eingeständnis von Jan Ullrich, dem einzigen deutschen Sieger der Tour de France, gedopt zu haben, hatte noch einmal den Blick auf den Doping-Missbrauch in der Vergangenheit im Peleton gerichtet.
„War damals eine gängige Einstellung“
„Ob der Radsport heute insgesamt sauberer ist, kann man wohl erst nachträglich sehen, wenn Proben erneut analysiert werden“, sagte Mortsiefer. Er glaube aber schon, dass das Bewusstsein für einen saubereren Sport größer geworden sei. „Jan Ullrich hat dargelegt, er hat es gemacht, weil alle es machen. Es war damals eine gängige Einstellung, auch um einen Druck aufzubauen von einem Team, wenn ein Anschlussvertrag anstand. Das ist alles weniger geworden“, meinte Mortsiefer.
Viele Funktionäre hätten inzwischen begriffen, dass dies nicht mehr der gängige Weg ist. „Der finanzielle und tatsächliche Druck für die Athletinnen und Athleten ist weiterhin hoch“, sagte er. „Wir sind aber nicht blauäugig und werden unsere Arbeit für die sauberen Athleten engagiert fortsetzen.“